Grenzüberschreitung in den USA Floridas Gouverneur will um jeden Preis Präsidentschaftskandidat werden!
Präsident Joe Biden ist ein Kinderschänder – mit diesem brachialen Vorwurf attackierte jetzt Floridas homophober, republikanischer Gouverneur Ron DeSantis den Amtsinhaber. DeSantis versucht sich gegen Ex-Präsident Donald Trump als Spitzenkandidat für seine Partei bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr zu positionieren. Seine jüngsten Entgleisungen werden allerdings als massive Grenzüberschreitung des Sagbaren gewertet.
DeSantis macht aus LGBTI*-Unterstützung eine Freakshow
In der öffentlichen Rede erklärte der Erfinder des „Don´t Say Gay“-Gesetzes, das im ganzen US-Bundesstaat LGBTI*-Themen an allen Schulen verbietet, Biden sei ein Kinderschänder, weil er die LGBTI*-Community in ihrem Kampf gegen mehr Rechte unterstützen würde. Dazu hatte DeSantis ein Video produzieren lassen, in dem Biden möglichst peinlich dargestellt wird, immer wieder auch umringt von Kindern. Untermalt ist der kurze Clip mit gruseliger Musik, die den Eindruck des Verbotenen untermalen soll.
Dazu hört man Zitate von Biden wie „LGBTI*-Amerikaner, vor allem Kinder, werden geliebt, sie werden gehört, und diese Regierung steht hinter ihnen.“ Biden sagte diesen Satz ursprünglich auf einer Pressekonferenz vor wenigen Tagen, bei der er den Kongress zur Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes aufforderte. DeSantis hingegen machte daraus eine pädophile Freakshow und erklärte: „Lasst eure Hände von unseren Kindern!“
Ein Gouverneur in der Zwickmühle
Der Gouverneur heizte damit einmal mehr die homophobe Stimmung vieler Hardliner in den USA an, für die Homosexuelle grundsätzlich Pädophile („Groomer“) sind, die es auf Kinder abgesehen haben. US-Politikbeobachter wollen allerdings in der aggressiven Attacke vor allem die Verzweiflung von DeSantis wiedererkannt haben: Der Gouverneur liegt in den Umfragen derzeit weit abgeschlagen auf Platz zwei hinter Donald Trump. Seine Kampagne befindet sich zudem in einer Zwickmühle; er kann Trump nicht frontal kritisieren, weil dieser bei der Wähler-Basis sehr beliebt ist, muss aber auch argumentieren können, warum er ein besserer Kandidat als Trump wäre. Biden anzugreifen scheint dagegen deutlich einfacher zu sein.