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Studienfach LGBTI*-Geschichte
Rubrik

Studienfach LGBTI*-Geschichte Die Geschichte der LGBTI*-Community soll stärker beleutet werden!

ms - 07.06.2023 - 12:00 Uhr

Studienfach LGBTI*-Geschichte? In Großbritannien wird dies künftig möglich sein! Der renommierte Kulturhistoriker Matt Cook wird der erste britische Stiftungsprofessor für LGBTI*-Geschichte sein. Das Mansfield College in Oxford hat dazu extra eine neue Stelle geschaffen – noch im Laufe dieses Jahres wird Cook dann den ersten Jonathan-Cooper-Lehrstuhl für die Geschichte der Sexualitäten übernehmen. Es handelt sich dabei um den ersten voll dotierten Fachlehrstuhl dieser Art im Vereinigten Königreich.

Neues Verständnis für die LGBTI*-Vergangenheit

Finanziert wird der Lehrstuhl mit umgerechnet rund 5,7 Millionen Euro vom Arcadia Fund, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich der „menschlichen und natürlichen Vielfalt“ verschrieben habe. Cook selbst erklärte zu seiner Ernennung: „Ich werde hart daran arbeiten, unser Verständnis der LGBTQ-Vergangenheit zu verbessern und zu zeigen, wie wichtig diese Geschichte heute ist. Ich freue mich sehr über diese Gelegenheit, den Ruf Oxfords für innovative Arbeit in diesem aufstrebenden Bereich zu stärken.“

Ein renommierter Professor mit viel Hintergrundwissen

Cook hat sich in den letzten Jahrzehnten einen guten Ruf in der Literatur- und Kulturtheorie geschaffen. Er arbeitete 2017 mit dem National Trust an dessen „Prejudice and Pride-Jahr“ zusammen und war auch Mitautor des dazugehörigen LGBTI*-Fachbuches. Zudem arbeitete er als Berater für diverse Community- und Museumsprojekte. Cook wird den neuen Posten im Oktober 2023 antreten, nachdem er 18 Jahre lang zuvor an der Birkbeck Universität in London als Professor für moderne Geschichte tätig war und das dortige MA-Programm für Gender- und Sexualitätsstudien leitete.

Vermächtnis des Namensgebers

Der neue Lehrstuhl ist nach dem 2021 verstorbenen Menschenrechtsanwalt Jonathan Cooper benannt, einem Verfechter von LGBTI*-Rechten, der sich immer wieder auch gegen Konversionstherapien und für die Rechte von Menschen mit HIV eingesetzt hat. „Jonathan Cooper war ein leidenschaftlicher Verfechter der LGBTQ-Rechte, und es ist eine große Ehre, diese neue Professur in seinem Namen zu übernehmen ... Ich sehe es als eine Möglichkeit, Jonathan Coopers inspirierendes Vermächtnis zu ehren und zu fördern“, so Cook weiter.

Die Geschichte der LGBTI*-Community sei dabei in den letzten fünfzehn Jahren oftmals und fälschlicherweise als Randerscheinung abgetan worden. Für das erste Jahr hat sich Cook bereits die Einführung einer Queer History Week vorgenommen. Zudem soll es eine Queer Continents Series geben, die sich jedes Jahr schwerpunktmäßig einer anderen Region auf der Welt und ihrem Umgang mit LGBTI*-Menschen widmet.  

Eine neue Quelle der Inspiration für Studenten

Die Direktorin des Mansfield College, Helen Mountfield, sagte: „Matt wird hervorragend in unsere stolze nonkonformistische College-Gemeinschaft hineinpassen, die eine Vielzahl von Stimmen respektiert, schützt und fördert.“ Und Rob Iliffe, der Vorsitzende des Fakultätsrates der Fakultät für Geschichte, fügte hinzu: „ Seine Anwesenheit wird eine Quelle der Inspiration für Studenten und Kollegen gleichermaßen sein, und sie wird den Ruf Oxfords als führend auf dem Gebiet der LGBTQ-Geschichte stärken.“

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