Ein Jahr nach dem Coming-out Profi-Fußballer Jake Daniels über seinen viel älteren Freund
Jake Daniels spielt für den englischen Zweitliga-Verein Blackpool FC. Mitte Mai 2022 outete sich der damals 17-Jährige als erster britischer Fußball-Profi seit dreißig Jahren während seiner aktiven Karriere als schwul. Der erste war Justin Fashanu im Jahr 1990. Im Podcast „How to Be a Man“ sprach Daniels nun erstmals ausführlich über seinen Freund.
So lernten sie sich kennen
Gegenüber TV-Moderator Rylan Clark erklärte Daniels, dass sein Freund Mark definitiv sein „Seelenverwandter“ sei. Er fühle sich glücklich wie nie. Kennengelernt haben sich die beiden über Instagram – Mark war einer der gut 20.000 Menschen, die Daniels nach seinem Coming-out beglückwünschten.
Als der Fußballer sich diese ganzen Nachrichten anschaute, stand sein aktueller Freund ganz oben auf der Liste. Daniels war neugierig, schaute sich das Profil an und schrieb eine Dankesnachricht zurück. An deren Ende fragte er nicht ganz uneigennützig: „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“ Es folgten weitere Nachrichten und ein Videochat. „Wir trafen uns einige Tage später in Blackpool und waren seither zusammen“, so Daniels.
Er mag ältere Männer
Eigentlich eine schöne Geschichte. Doch im Netz rümpfen zahlreiche Menschen die Nase über den großen Altersunterschied. Denn Mark ist 46 Jahre alt und Daniels wurde gerade erst 18. Bereits im März hatte Daniels gegenüber der Times erklärt, dass er einen Freund hat und „ältere Männer attraktiv“ findet: „30-Jährige sind mir zu jung. Älter als 40 ist besser“, so Daniels. „Ich wollte eine Beziehung und Stabilität – und das habe ich jetzt.“
Irritationen im Netz
Die fast dreißig Jahre, die Daniels und seinen älteren Partner trennen, sorgten in den sozialen Medien für eine lebhafte Debatte. Vor allem die Tatsache, dass der Sportler zu Beginn der Beziehung noch keine 18 Jahre alt war, sorgte dabei für Beunruhigung: „Ich freue mich für Jake Daniels, aber der Fakt, dass sein Partner drei Mal so alt ist wie er, ist einfach nur merkwürdig“, so ein Twitter-Kommentar laut PinkNews.
Andere verteidigten die Beziehung und Daniels’ persönliche Entscheidungen: „Lasst ihn einfach in Ruhe, ihr bösen Twinks! Wenn sie glücklich sind, sind sie glücklich. Ich frage mich, wen das denn stören sollte.“
Irrglaube seiner Kindheit
Im Podcast sprach Daniels auch über seine Kindheit: Bereits mit fünf oder sechs Jahren wusste er, dass er schwul ist. Er glaubte jedoch, dass Schwule keinen Fußball spielen können. Daher hoffte er darauf, doch noch heterosexuell zu werden. Auch gegenüber Sky Sports teilte er die Gedanken seiner Kindheit mit: „Es ist okay. Wenn du älter bist, hast du eine Freundin. Du änderst dich und alles wird gut.“
Jetzt hofft Daniels darauf, dass sich mehr junge Fußballer trauen, offen zu sein – um einfach mehr Normalität zu schaffen. Vor schwulenfeindlichen Fans hat er allerdings keine Angst: „Wenn mich ein Fan homophob beschimpfen würde, würde ich lachen und sagen: ‚Ich verdiene mein Geld mit Fußball, du bezahlst Geld, um mich zu sehen‘.“