Nach Einbruch durch Fan Mr. Gay Germany Lukas Küchen tritt zurück
Im Februar wurde der pansexuelle Lukas Küchen (22) zum Mr. Gay Germany und damit zum offiziellen Botschafter der deutschen LGBTI*-Community gekürt. Seither ist einiges passiert, leider auch viele unschöne Dinge. Jetzt hat er genug: „Ich trete als amtierender Mr. Gay Germany von meinem Amt zurück“, erklärte Küchen laut Bild. „In den vergangenen Monaten musste ich leider viele negative Erfahrungen machen, die mich letztendlich zu diesem Schritt bewegt haben.“
Trotz des Rücktritts möchte Küchen sich jedoch nach wie vor für LGBTI*-Themen engagieren: „Ich werde weiterhin an meinen Projekten arbeiten und mich für die Rechte und Belange der Community einsetzen.“
Fan brach bei ihm ein
Das Oster-Wochenende verbrachte Küchen in seinem Heimatort Alsdorf in Nordrhein-Westfalen. Als er am Ostermontag nach Köln zurückkehrte, klemmte das Schloss seiner Wohnung. Schnell war klar, dass jemand in sein Zuhause eingebrochen war. Die Person hatte seine Wäscheboxen über den Flur verteilt, das Bett völlig zerwühlt, auf dem Sofa gesessen, Küchens Haarwachs benutzt und eine von seinen Kappen getragen. Daneben fehlten drei Hundert-Euro-Scheine, aber andere Wertgegenstände waren für die Person wohl uninteressant.
Auf dem Nachttisch hatte die Person eine Rolle Küchentücher und Küchens Labello zurückgelassen. Auf einer Kommode war benutzte Unterwäsche aufgereiht, die wohl aus den Wäscheboxen stammte. „Ich glaube, der Einbrecher wollte mir auf eine ekelige Art und Weise sehr nah sein“, so Küchen. In der Wohnung fühlt er sich seither gar nicht mehr wohl: „Ich setze mich sehr ungern aufs Sofa. Wenn ich jetzt nach Hause komme, will ich am liebsten die Schuhe anbehalten, weil es mich so anekelt.“ Die benutzten Kleider hat Küchen gleich entsorgt.
Genug ist genug
„Insbesondere das Eindringen in meine Wohnung hat mir gezeigt, dass die Grenzen meiner Privatsphäre nicht mehr respektiert wurden“, so Küchen weiter. „Obwohl ich als Person in der Öffentlichkeit stehe, sollten auch für mich gewisse Grenzen in Bezug auf meine Privatsphäre gelten.“ Dass „manche Menschen vor keinerlei Grenzen haltmachen und versuchen, mir nachzustellen oder sogar gezielt in meine Wohnung einzubrechen“, ist für Küchen völlig unverständlich und inakzeptabel.
Betrugsvorwürfe bei der Wahl
Der Einbruch brachte das Fass nun wohl endgültig zum Überlaufen. Dabei kriselte es schon vorher: Küchen und der Jury des Formats Mr. Gay Germany wurde vorgeworfen, bei der Wahl geschummelt zu haben. Denn sie sollen sich bereits im Vorfeld gekannt haben. Viele Menschen zweifelten die Rechtmäßigkeit der Wahl an, und auch in den sozialen Medien hagelte es Kritik für den frisch gewählten Mr. Gay. Küchen beteuert, dass die Vorwürfe „erfunden“ seien, trotzdem gingen sie ihm nahe. Der Streaming-Dienst Joyn hat die Sendung schließlich aus seiner Mediathek entfernt.