Hasswelle gegen Homosexuelle Politiker wiegeln die Bevölkerung gegen Lesben und Schwule auf!
Der Hass gegenüber Homosexuellen und queeren Menschen in Europa nimmt offenbar kein Ende – nun wurde bekannt, dass in Bosnien-Herzegowina die hasserfüllte Stimmung gegen homosexuelle Menschen immer mehr an Brisanz aufnimmt. In der serbischen Teilrepublik Republika Srpska hetzt jetzt der Präsident Milorad Dodik (siehe Bild) ganz offen gegen Homosexuelle und deren Rechte. Die ersten Menschenrechtsaktivisten schlagen indes Alarm, die Freiheit und die allgemeinen Menschenechte in der Region seien massiv in Gefahr.
„Ihr solltet getötet und angezündet werden!"
Gegenüber EuroNews erklärten mehrere LGBTI*-Aktivisten, wie die Angriffe zuletzt immer brutaler und rabiater geworden sind, beispielsweise erst zuletzt im März dieses Jahres bei einer Demonstration für LGBTI*-Rechte in Banja Luka. Die 21-jährige Studentin Nevena Zelenika dazu: „Die jungen Hooligans haben mich gepackt und mir die Regenbogenfahne aus der Hand gerissen. Das war nicht nur ein Angriff auf uns, sondern auf das offene Weltbild, für das wir in Banja Luka einstehen!“ Andere Angreifer schrien gegenüber den LGBTI*-Aktivisten: „Ihr solltet getötet und angezündet werden!“
Homosexualität ist eine Krankheit
Doch nicht nur bei Demonstrationen, auch in eigentlichen Safe-Spaces wie NGO-Beratungsstellen ist es für LGBTI*-Menschen nicht mehr sicher. Mehrfach wurde zuletzt in Büros eingebrochen und die gesamte Einrichtung verwüstet. Ungemach droht auch direkt auf der Straße, sobald ein Mensch als vermeintlich homosexuell oder queer zu erkennen ist. Immer wieder werden LGBTI*-Menschen ohne Vorwarnung angeschrien: „Homosexualität ist eine Krankheit! Sollen sie gehen, wohin sie wollen – aber bloß nicht hierbleiben!“ Mehrere NGOs haben daher jetzt eine Warnung ausgesprochen; die LGBTI*-Community sei in der serbischen Teilrepublik Bosniens nicht mehr sicher.
Schulverbot für Homosexuelle?
Schuld an dem massiven Anstieg und der Welle aus Hass seien dabei in erster Linie Politiker wie der Präsident Milorad Dodik. Immer wieder präsentieren sich Dodik und andere Politiker offen homophob. Zuletzt kündigte der Präsident ein Gesetzesvorhaben an, dass künftig homosexuellen Menschen den Zugang zu Schulen ganz verbieten soll. Zudem erklärte Dodik: „Es gibt vielleicht Orte auf der Welt, wo das normal ist. Und da können sie ja hingehen und tun, was sie wollen. Aber unsere Art zu leben ist das nicht und ich versuche, unsere Art zu leben zu schützen.“ Kritik an dem Verhalten wird nur selten öffentlich in diesen Tagen. Der ehemalige Außenminister Bosnien-Herzegowinas, Igor Crnadak, erklärte allerdings: „Die serbische Premierministerin ist lesbisch. Wenn sie künftig in die Republika Srpska reist, darf sie dann bald keine Schulen mehr betreten, ist das richtig?“
Homosexualität – legal, aber nicht akzeptiert
Homosexualität ist in Bosnien-Herzegowina seit Ende der 1990er Jahre legal, wird jedoch nur in Teilen der Gesellschaft akzeptiert. Bis heute gibt es weder die Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Ehe noch einer Eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle. Eine erste Gay Pride gab es 2019 in Sarajevo, geschützt durch die Polizei – zahlreiche Gegendemonstranten hatten sich entlang der Straße positioniert.