Direkt zum Inhalt
Adoptionsrecht für Homosexuelle

Homosexuelles Adoptionsrecht Fürstentum plant auch die Einführung der Homo-Ehe

ms - 03.03.2023 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Mit einer knappen Mehrheit votierten die Parlamentier im Landtag von Liechtenstein für die Gleichstellung von homosexuellen Paaren im Adoptionsrecht. Ein weiterer großer Schritt für das kleine Land hin zu mehr Gleichberechtigung für Homosexuelle. Die Entscheidung tritt zum Juni 2023 in Kraft.  

Komplette Gleichstellung mit Heterosexuellen

Die Regierung hatte sich für die finale Entscheidung am gestrigen Donnerstag Zeit gelassen und in Ruhe Anfragen und weitere Aspekte einer möglichen Gesetzesänderungen vorab ausführlich besprochen. Zu einer ersten Lesung in dieser Sache war es bereits Ende 2022 gekommen. Mit der finalen Abstimmung wurde jetzt bestimmt, dass das Partnerschaftsgesetz sowie auch das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch des Landes dahingehend zu ändern seien. Künftig sind Schwule und Lesben in allen Aspekten im Bereich Adoption heterosexuellen Paaren gleichgestellt.

Schritt für Schritt zu mehr Akzeptanz

In den 1980er Jahren hatten sich in Liechtenstein erste Schwulen- und Lesbenvereine sowie Aids-Gruppen gegründet, 1989 schließlich hob das Fürstentum das Totalverbot von homosexuellen Handlungen unter Beibehalt besonderer Straf-Paragrafen im Bereich Altersschutzgrenze, Prostitution und eines Informationsverbots auf. Im Jahr 2001 wurden alle diskriminierenden Paragrafen ersatzlos gestrichen. Ein klassisches Antidiskriminierungsgesetz hat Liechtenstein bis heute nicht, allerdings wird seit 2016 die öffentliche Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung strafrechtlich verfolgt.    

Nächster Schritt Homo-Ehe?

Im November letzten Jahres stimmten schließlich dann 23 der 25 Abgeordneten des Landtags zuletzt auch für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe und forderten die Regierung auf, einen Gesetzentwurf diesbezüglich zu entwerfen. Im Fürstentum Liechtenstein leben rund 38.000 Menschen, nach Angaben des Vereins für Menschenrechte in Liechtenstein sind davon rund 2.300 Personen LGBTI*. Der Verein bezieht sich diesbezüglich auf Daten des Marktforschungsinstituts Dalia und erklärte zudem, dass es sich dabei um eine “beträchtliche Menge“ von Homosexuellen und queeren Menschen in Liechtenstein handele.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Boykott beim ESC 2026

Zerbricht der Wettbewerb an Israel?

Israel wird am ESC 2026 in Wien teilnehmen, verkündete jetzt die EBU. Mehrere Länder haben daraufhin ihren Boykott des Musikwettbewerbs erklärt.
Abkehr von Diversitätspolitik

Pete Hegseths toxische Rhetorik

Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht erneut im Zentrum einer Debatte um sexistische, queerfeindliche und diskriminierende Aussagen.
Geheime sexuelle Beziehung

Opfer wichtig für LGBTIQ+-Szene

USA: Über drei Jahre nach dem Verschwinden eines queeren 20-jährigen Studenten hat ein damals 25-Jähriger für schuldig bekannt.
40 Jahre Haft in Mississippi

Urteil gegen schwulen Mörder

40 Jahre Gefängnis – so lautet das Urteil gegen einen 25-jährigen Mann aus Mississippi, der seinen Liebhaber tötete, um die Beziehung zu verbergen.
Rettung in Afrika

Zehn Schwule und Lesben befreit

Der afrikanische Rechtsverein „Project Not Alone“ rettete seit 2019 insgesamt 56 Homosexuelle aus der Gefangenschaft, 2025 waren es zehn Menschen.
Umstrittener Schulstoff

Streitfall in Australien

Ein umstrittener Schulstoff über LGBTIQ+ könnte in Australien jetzt zum Ausgangspunkt im Kampf gegen queerfreundlichen Sexualkundeunterricht werden.
Grand Theft Auto VI

Wird das Spiel inklusiver?

Kehrtwende bei Grand Theft Auto? Wird die sechste Auflage des Games 2026 endlich inklusiv und beleidigt nicht mehr LGBTIQ+-Menschen?