Direkt zum Inhalt
World Pride Sydney
Rubrik

World Pride Sydney Aktivisten, Politiker und Referenten debattieren über mehr LGBTI*-Rechte

ms - 17.02.2023 - 09:00 Uhr

Von heute an bis zum 05. März feiert Sydney den World Pride und will mit über 300 Veranstaltungen und einer großen Menschenrechtskonferenz mit mehreren hundert LGBTI*-Aktivisten und internationalen Politikern ein Zeichen für mehr LGBTI*-Rechte weltweit setzen. Es ist zum ersten Mal, dass der World Pride in der südlichen Hemisphäre stattfindet. Zu den bereits zugesagt politischen Größen gehören unter anderem die US-Botschafterin für LGBTI*-Rechte, Jessica Stern, der Diskriminierungs- und LGBTI*-Experte der Vereinten Nationen, Victor Madrigal-Borloz sowie auch die EU-Kommissarin für  Gleichstellung, Helena Dalli. Auch Vertreter zahlreicher LGBTI*-Organisationen werden vor Ort erwartet.

Eine LGBTI*-Konferenz der Superlative

Die Menschenrechtskonferenz soll mit Blick auf die bestätigten Teilnehmerzahlen die größte ihrer Art für LGBTI*-Menschen in der südlichen Hemisphäre, wenn nicht sogar weltweit, werden. Im Zeitraum von drei Tagen soll nicht nur über die aktuelle Lage der Community weltweit gesprochen werden, sondern auch eine Vision für die Zukunft erarbeitet werden. Das Organisationsteam will mit inspirierenden Keynotes, Podiumsdiskussionen und direkten Gesprächsrunden inklusive interaktiver Workshops, Performances und moderierten Networking-Veranstaltungen punkten.

„Es handelt sich um die größte Zusammenkunft von Menschenrechtsverteidigern, Community-Mitgliedern, Regierungs- und Politikvertretern, Philanthropen und Unternehmensführern, die sich für die Rechte von LGBTI* einsetzen, die jemals im asiatisch-pazifischen Raum stattgefunden hat. Gemeinsam wird diese Konferenz eine Gelegenheit sein, eine Welt zu schaffen, die sicher, frei und gleichberechtigt für alle ist – unabhängig davon, wen wir lieben, wer wir sind oder mit welchen Geschlechtsmerkmalen wir geboren wurden“, so die Vertreter des World Pride.

Stark machen für kommende Herausforderungen

Insgesamt werden über sechzig internationale Referenten aus allen Teilen der Welt, von der Karibik und Nordamerika bis hin zu Europa, Asien, dem Nahen Osten, dem Pazifik und Afrika südlich der Sahara anwesend sein, darunter neben LGBTI*-Aktivisten und Politikern auch namhafte Wissenschaftler und Ikonen der Community.

Zum Auftakt des World Pride wurde vor wenigen Tagen deswegen auch das berühmte Queen Victoria Building in Sydney von dem australischen Abgeordneten Alex Greenwich zusammen mit den Drag-Queens Felicia Foxx und Kita Mean und dem LGBTI*-Aktivisten Ken Davis umbenannt (siehe Bild) – die Message hinter den vielen neuen Namen: Beim World Pride darf jeder eine Queen sein. Die Veranstalter sind sich dabei sicher: „Dies ist eine einmalige Gelegenheit für Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, Geschichten von Menschen zu hören, die Erfahrungen als LGBTI*-Menschen gemacht haben. Gemeinsam werden wir die Erfolge feiern, uns von den Verlusten erholen und uns für die kommenden Herausforderungen rüsten.“

Premierminister unterstützt LGBTI*-Community

Eine Premiere ganz anderer Art wird es im Rahmen des World Pride auch geben: Erstmals in der Geschichte Australiens wird ein amtierender Premierminister sowohl beim World Pride wie auch beim schwul-lesbischen Mardi Gras aktiv teilnehmen und mitlaufen. Premierminister Anthony Albanese bekräftigte zudem, dass er sich mit mehreren neuen Gesetzesvorhaben für die Beseitigung von Ungleichheiten aufgrund der Sexualität oder der Identität einsetzen will: „Wir sprechen viel über Toleranz – und Toleranz ist wirklich wichtig – aber hier geht es um einen Schritt, der viel wichtiger ist als Toleranz. Wir müssen unsere Vielfalt zelebrieren und nicht nur tolerieren, denn unsere Vielfalt ist es, die unsere Gesellschaft stark macht.“ Australien solle zu einem “Leuchtturm für die Welt" werden – hell genug dafür dürfte Sydney die kommen rund drei Wochen auf alle Fälle schon einmal erstrahlen.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Mahnung zur Migrationspolitik

Rechte von LGBTIQ+-Flüchtlingen

Amnesty International mahnt an, dass bei den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen die Migrationspolitik überdacht werden muss, auch bei LGBTIQ+.
Grundgesetzänderung

Linke queer kritisiert Kai Wegner

Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hofft auf eine Grundgesetzänderung für LGBTIQ+.
Chemsex-Notlage in London

Ärzte-Alarm: Jeden Tag ein Notfall

Die Chemsex-Lage in London ist außer Kontrolle, jeden Tag kommt es zu lebensgefährlichen Notfällen, warnen jetzt Gesundheitsexperten.
Tiefe Risse in der US-Politik

Das Schweigen der US-Demokraten

Tiefe Risse in den USA: Queere US-Verbände zeigen sich empört über zu wenig Einsatz für LGBTIQ+ seitens der Demokraten und verlieren das Vertrauen.
Aufruf zu Protesten

Zusammenhalt in Ungarn

Ungarns Präsident Victor Orbán will den Budapest Pride unterbinden – dagegen regt sich jetzt international Widerstand.
Peggy Parnass ist tot

Ikone der Schwulenbewegung

Peggy Parnass ist tot. Die Ikone der Schwulenbewegung starb im Alter von 97 Jahren in Hamburg.
Diskriminierung in den USA

Studie enthüllt dramatische Lage

Ablehnung, Mobbing, Hass: Diskriminierung ist inzwischen für jeden dritten LGBTIQ+-Amerikaner Alltag, so neuste Studiendaten.
Eurovision Song Contest

Song-Überarbeitung und Absage

Die Fan-Kritik zeigte Wirkung: Das ESC-Team hat den deutschen Beitrag „Baller“ von Abor & Tynna überarbeitet. An anderer Stelle gab es eine Absage.
Todesfall Roman Mercury

Todesursache sorgt für Bestürzung

Bestürzung im Todesfall Roman Mercury: Fans gehen davon aus, dass der 45-jährige Adult-Darsteller an „gebrochenem Herzen“ gestorben ist.