Gegen Intoleranz in der Kirche Schwuler, schwarzer Priester fordert Katholizismus heraus
Reverend Bryan Massingale überlegte erst, die katholische Kirche zu verlassen. Doch er entschied sich, zu bleiben und die Kirche „universeller“ zu machen und „zu der Institution, von der ich glaube, dass Jesus sie sich wünscht“.
Wie Martin Luther
In Massingales Kirche im New Yorker Bezirk Harlem hängt ein Bild von Martin Luther King Jr., der nach dem rebellischen deutschen Priester aus dem 16. Jahrhundert benannt wurde. Massingales eigene Arbeit hat laut Associated Press Ähnlichkeiten zu beiden Persönlichkeiten: Wie King prangert er die Rassenungleichheit in den Vereinigten Staaten an und wie Luther steht er oft im Widerspruch zur offiziellen katholischen Lehre. So setzt er sich beispielsweise für die Ordination von Frauen und ein optionales Zölibat für Geistliche ein.
Gleichheit und Toleranz
Als schwuler Mann widerspricht Massingale lautstark dem, was die kirchliche Lehre über gleichgeschlechtliche Beziehungen sagt. Stattdessen will er die vollständige Einbeziehung von LGBTI*-Gläubigen in die Kirche: In einer Predigt vom 30. Januar wünschte er sich eine Welt, „in der die Würde jeder Person respektiert und geschützt wird, in der alle geliebt werden“. Doch die Botschaft von Gleichheit und Toleranz stoße „sogar innerhalb unserer eigenen Glaubensgemeinschaft auf Widerstand“ – auch das erlebte Massingale nicht nur als offen Schwuler, sondern auch als Person of Color.