No Angels Wenn die Engel wieder singen
Es ist der Beginn eines neuen Jahrtausends, wir schreiben das Jahr 2000. Das Fernsehen wartet mit einer Casting-Show auf, in der Mädchen für eine „Girl-Group“ gesucht werden. Ihr Name: Popstars. Im Laufe der ersten Staffel werden aus den rund 4.500 jungen Frauen 32 ausgesucht, die zu einem Workshop nach Mallorca eingeladen wurden. Letztendlich konnten sich fünf von ihnen durchsetzen. Ihre Namen: Lucy, Sandy, Nadja, Vanessa und Jessica. Ihr Bandname: No Angels
Was zum Zeitpunkt des Finales niemand ahnte, die No Angels wurden nach den Spice Girls eine der erfolgreichsten Girlbands Europas. Ihre erste Single wurde „Daylight in Your Eyes“ und das dazugehörige Album erhielt den Titel „Elle’ments“. Sowohl die Single, als auch das Album stiegen in den deutschsprachigen Ländern sofort auf Platz eins in den jeweiligen Charts.
Im Sommer 2002 verkündete Jessica, dass sie schwanger sein und verließ die Band im Dezember des gleichen Jahres. Nach Veröffentlichung von zwölf Singles, drei Studioalben, einem Live-Album, zwei erfolgreicher Tourneen und der Auszeichnung mit den wichtigsten Musikpreisen Deutschlands – darunter Auszeichnungen wie Bambi, Comet, Echo, Goldene Kamera und World Music Award.
Nach dem Erscheinen des Best-Of-Albums „The Best of No Angels“ verkündete die Gruppe das Ende derselben, da sich die verbleiben vier Mitglieder auf eine längere Pause geeinigt hatten bzw. ihre Solokarrieren vorantreiben wollten. Vier Jahre später entschieden sich Lucy, Jessica, Nadja und Sandy zu einer Rückkehr als No Angels. Lediglich Vanessa entschied sich gegen eine Rückkehr zur Band. Ihr Album „Destiny“, welches es in Deutschland bis auf Platz vier der Albencharts schaffte. Im Jahr 2008 ruhten dann alle Hoffnungen der deutschen ESC-Fans auf den No Angels, als diese in Belgrad beim Eurovision Song Contest mit ihrem Titel „Disappear“ antraten. Leider erreichten sie am Ende nur einen enttäuschenden 23. Platz.
Im September 2009 erschien das fünfte und bislang letzte Studioalbum „Welcome To The Dance“. Die Werbekampagne zum Album wurde dabei überschattet von Benaissas Verhaftung im April 2009 wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Ihr wurde vorgeworfen, dass sie ungeschützten Sex mit mehreren Personen gehabt habe, ohne diese auf ihre HIV-Infektion hingewiesen zu haben. Die Verhaftung und die anschließenden – teilweise reißerischen Schlagzeilen in den Boulevardmedien - verschlechterten das seit dem Eurovision Song Contest angeschlagene Bandimage weiterhin. Im Jahr 2014 trennten sich die No Angels endgültig.
Im Jahr 2021 dann die Überraschung: Die No Angels sind zurück. Es begann damit, dass die alten Alben und Singles seit November 2020 auf den Streamingplattformen wie Spotify nach und nach veröffentlicht wurden. Bis dahin waren diese dort nämlich nicht zu finden gewesen. Hintergrund war ein Wechsel der Rechteverwertung von der ehemaligen Plattenfirma „Cheyenne Record“ hin zu BMG Rights Management. Doch damit nicht genug. im Februar 2021 – 20 Jahre nach der Veröffentlichung – die Debütsingle „Daylight in Your Eyes“ in einer sogenannten „Celebration Version“ neu veröffentlicht. Auch bei der Neuauflage der Band waren sie nur zu viert, da sich Vanessa entschieden hatte, auch weiterhin nicht mehr in der Öffentlichkeit auftreten zu wollen.
Ende April folgte „There Must Be an Angel“ – der bekannten No Angels-Coverversion des Eurythmics-Hits und letztendlich die neue Version des Tracks „Rivers of Joy“. Am 04. Juni erscheint nun das Jubiläumsalbum mit dem einfachen Titel „20“. Es wird Versionen der alten Songs geben und zudem vier brandneue Titel. Zu den alten Songs im neuen Gewand gehören neben den bereits genannten weiterhin u.a. „Something About Us“, „When The Angels Sing“, das No Angels-Cover des Alison Moyet-Hits „All Cried Out“ oder „Someday“. Dabei kommen sie alle im neuen – und teilweise überraschenden – neuen Gewand daher. Mal deutlich peppiger, manchmal aber auch gänzlich ruhiger als das Original. Die neuen Tracks sind dabei „We Keep the Spirit Alive“, „Mad Wild“, „A New Day“ und „Love You for Eternity“.
Die Songauswahl bestimmten die Mädels der No Angels dabei selbst. Vom Album wird es dabei verschiedene Formate geben. Neben dem digitalen Download als normale Doppel-CD-Version, die Doppel-Vinyl-Version und eine spezielle Limitierte Deluxe-version. Nicht nur für eingefleischte No Angels-Fans ein sehr hörenswertes Album, welches Lust auf noch mehr der „Engel“ macht. Was unter anderem auch der Run auf die Tickets für das vor Kurzem für den 18. Juni 2022 in der Berliner Wuhlheide stattfindende Konzert eindrucksvoll beweist.
Mehr zu den No Angels:
www.noangels.net