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KLuST-Vorstand Jörg Altenrath und Mirko Klos, alias Dada Peng mit Hund Frida // © vvg

Vorgestellt Cologne Pride Gala

vvg - 03.11.2016 - 10:00 Uhr

Mirko, stell dich doch bitte kurz vor.
Ich heiße Mirko Klos, viele kennen mich auch unter meinem Künstlernamen Dada Peng. Ich bin als Autor und Songwriter unterwegs und habe zwei Bücher im Gütersloher Verlagshaus veröffentlicht: „Mein Buch vom Leben und Sterben“ und „Scheiss auf’s Schicksal“. Zum Kölner CSD 2015 habe ich den Song „Go pink“ geschrieben. Früher habe ich im Tiger-Enten-Clubhouse im Kinderkanal mitmoderiert, nun bewege ich mich schon ein paar Jahre im Bereich Entertainment.

Du gehst dem KLuST zur Hand und organisierst die ColognePride Gala mit, oder?
Es hat sich ergeben, dass ich durch meine Kontakte zum KLuST e.V. der Ansprechpartner für die ColognePride Gala am 1. Dezember geworden bin. Ich kümmere mich um den Inhalt der Gala, organisiere z.B. die Künstler, weil ich doch einige Leute kenne. Bis jetzt war das Feedback super und ich habe schon viele positive Rückmeldungen von namhaften Künstlern erhalten.

Warum wurde die angekündigte Gala zum diesjährigen CSD kurzfristig abgesagt?
Letztendlich war es eine künstlerische und logistische Entscheidung. Zwei kurzfristige Erkrankungen im Cast hätte man zwar kompensieren können, aber tatsächlich nicht mehr in der verbleibenden Zeit und mit der damals involvierten Woman- und Manpower. Ich war auch damals schon im Organisationsteam tätig und man muss der Aids-Hilfe Köln an dieser Stelle danken und Respekt aussprechen für 25 Galas in Folge und das Vertrauen, die Fortschreibung dieses etablierten Projekts in die Hände des KLuST zu übergeben.

Jetzt soll der zweite Versuch aber definitiv und auch erfolgreich über die Bühne gehen, aber auf welcher?
Es war zuerst wieder an das Palladium angedacht, da hatten wir bei der Sommer-Gala super Konditionen, die wir jetzt in der Hauptspielsaison so natürlich nicht mehr bekommen können. Nun haben wir uns auf dem Katamaran „MS RheinEnergie“ der KD eingemietet. Das Schiff wird unterhalb des Heumarktes an der Deutzer Brücke liegen. Der Abend wird zweigeteilt sein: Als erstes die Gala mit Showprogramm, dann könnte man gegen 22:30 Uhr von Bord gehen oder nimmt am zweiten Teil, der Ex-Corner After ShowParty, teil. Während der Party gibt es dann auch eine nächtliche Schifffahrt auf dem Rhein und um ca. 00:45 Uhr legt die „MS RheinEnergie“ wieder an. Die Party endet um 02:00 Uhr.

Wird es eine Benefiz-Veranstaltung und wer wird davon profitieren?
Der Reinerlös wird zum Teil dem KLuST e.V. und seiner Vereinsarbeit zu Gute kommen. Fest eingeplant ist aber eine Spendensumme, die zu gleichen Teilen an drei wichtige Kölner Projekte aus der Community geht: das Dirk-Bach-Haus, die Initiative „Rainbow Refugees Welcome“ unter den Dächern von anyway und Rubicon sowie BISS e.V. (Bundesinitiative schwuler Senioren).

Kommen wir dann doch noch in den Genuss von Ute Lemper?
Leider nein, aber wir haben z.B. Gayle Tufts für die Moderation gewinnen können. Dann haben wir eine neue junge Band namens FLIN als Hausband. Es wird u.a. ein Promi-Poetry-Slam geben und einen Kölschen Block mit namhaften Künstlern aus dem Karnevalsbereich. Dazu wird der Cologne-Pride-Tribute zum ersten Mal verliehen, für Menschen, die sich innerhalb und außerhalb der Szene für Toleranz, Akzeptanz und Inklusion einsetzen. Dieses Mal wird ihn Markus Ritterbach als Präsident des Festkomitees Kölner Karneval und Vizepräsident des 1. FC Köln erhalten.

Wird so eine Gala – losgelöst vom CSD – überhaupt erfolgreich sein?
Es wird eine neue Veranstaltung sein, die sich erst etablieren muss. Aber da es in Köln seit dem Wegfall von „Cover Me“ und der „Aids-Hilfe-Gala“ keine Konzert- oder Gala-Veranstaltung in der Szene gibt und wir es als Veranstalter und Organisatoren wichtig finden, dass wir auch auf diese Art sichtbar bleiben, werden wir das Risiko eingehen. Köln ist eine Stadt, die einen der größten Prides europaweit hat, das kann aber nicht schon alles sein. Wir haben auch bewusst den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember gewählt, denn auch hier gibt es im Gegensatz zu früher keine größere Veranstaltung mehr in Köln.

Wie sieht momentan dein Arbeitspensum aus?
Ich mach dies derzeit in Vollzeit, kann es aber natürlich nicht allein stemmen. Mein Arbeitsbereich umfasst den Kreativbereich, wie eben die Künstler-Aquise, den Plakatentwurf sowie die Web-Site-Gestaltung für www.colognepride-gala.com, auf der wir direkt die Künstler ankündigen, sobald wir ihre feste Zusage haben.

Wie hoch ist der Eintrittspreis?
Die preiswertesten Tickets für Stehtische mit Barhockern kosten 39 Euro, die Sitzplätze 69 Euro. Sehen und hören wird man von allen Plätzen gut. Es gibt ca. 550 Plätze. Der Vorverkauf hat bereits am 17. Oktober begonnen. Ordern kann man die Karten über die Homepage oder direkt bei Köln-Ticket.

Wird schon an eine Fortsetzung gedacht, damit es zur kölschen Tradition wird?
Wenn das Event ein Erfolg wird, wird es sicher eine Fortsetzung geben. Aber im Leben gibt es auch Risiken, man kann scheitern. Es ist auch ein Thema in meinen Büchern, dass das Scheitern in unserer Gesellschaft ein Tabu ist. Das Scheitern zu vermeiden, funktioniert aber nur, wenn man abwartend hinterm Stein sitzt. Dass wäre jedoch ein sehr unspannendes Leben. Die ColognePride Gala ist ein spannendes Pilotprojekt und wir hoffen sehr, dass es ein großer Erfolg wird.
 

Dieses Interview hat SCHWULISSIMO mit Jörg Altenrath und Mirko Klos im Oktober 2016 geführt.

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