Warten auf das große Finale Wer stirbt, wer darf überleben bei Stranger Things?
Finale von Stranger Things steht bevor, und viele Fans – nicht zuletzt aus der LGBTIQ+-Community – zählen die Stunden bis zum Neujahrstag, an dem endlich das letzte Kapitel der fünften Staffel auf Netflix zu sehen ist. Besonders die Entwicklung von Will Byers, der als schwuler Charakter zunehmend Tiefe, Sichtbarkeit und besondere Fähigkeiten bekam, sorgt dafür, dass die Vorfreude ins Unermessliche steigt. Frenetisch gefeiert wurde sein lang ersehntes Coming-Out vor allen Freunden und seiner Mutter Joyce in Folge 7.
Upside Down überall
Es ist fast so, als hätte die ganze Community einen kollektiven Countdown-Timer im Kopf. Die Memes über Hawkins, das Upside Down und die zarten sowie lustigen Momente zwischen Will und seinen Freunden kursieren bereits in jeder schwulen WhatsApp-Gruppe. Für viele ist die Serie mehr als nur ein Sci-Fi-Abenteuer: Sie ist ein Spiegel, in dem homosexuelle und queere Jugendliche und junge Erwachsene endlich Aspekte ihrer eigenen Identität wiederfinden. Und die Älteren unter uns erinnern sich an lang vergangene Zeiten, die ein wenig melancholisch machen – und doch wunderschön sind.
Fantheorien über das Ende
Und dann ist da natürlich diese Mischung aus Spannung und Drama, die jeden Warte-Moment zur Qual macht: Während die Hälfte von uns versucht, die Zeit bis zum Finale durch Ablenkung zu überstehen, scrollt die andere Hälfte durch Fan-Theorien auf X und Instagram oder diskutiert, ob es für Will am Schluss ein Happy-End geben darf – natürlich alles mit dem leisen Druck, dass das neue Jahr ja gleich beginnt. Für die queeren Fans bedeutet jedes kleine Zeichen von Selbstannahme, jede Szene, in der Will sich zeigen kann, ein kleines Stück eigene Repräsentation – und das lässt selbst die längsten Minuten bis Mitternacht erträglich erscheinen.
Warten, Warten, Warten
Während wir also auf das Finale warten, fühlen wir uns ein bisschen wie Mitglieder eines geheimen Clubs: Die einen flüstern „Sie werden es schon schaffen“, die anderen werfen popcornbeschwerte Blicke auf die Uhr und murmeln: „Wenn der Writers’ Room das vermasselt, jage ich Hopper persönlich durch das Upside Down.“ Am Ende ist das Warten fast schon ein Ritual: Glitzernde Snacks, ein gemütliches Sofa, das Handy auf lautlos, und immer wieder ein Blick auf die Uhr, während man die Serien-Popcorn-Schüssel so fest umklammert, wie Will einst sein Fahrrad in Hawkins. Denn egal, ob man sich in Hawkins vor Monstern fürchtet oder in der eigenen Coming-Out-Story steht – am Neujahrstag wissen wir endlich, wie alles endet. Eines ist bereits jetzt klar: Am Neujahrstag wird Hawkins brennen – zumindest in unseren Herzen – und wir werden jede Sekunde davon genießen.