Direkt zum Inhalt
Diskriminierung in Brasilien

Diskriminierung in Brasilien Stigmata verhindern lebenswichtige Behandlungen

ms - 29.12.2025 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Diskriminierungen und Stigmata – bis heute für viele LGBTIQ+-Menschen ein besonderes Problem gerade auch im Gesundheitswesen. Eine neue Studie aus Brasilien zeigt nun auf, dass auch am Zuckerhut die Lage besonders schwierig ist. 

Vorurteile und Gewalt 

Ein Bündnis mehrerer Gesundheitszentren für LGBTIQ+- lies dazu repräsentativ mehrere hundert queere Menschen aus allen Regionen des Landes befragen und spricht von „tiefgreifenden Ungleichheiten“, mit denen die Community konfrontiert ist. Zum einen gibt es demnach vielerorts verstärkt Hindernisse beim Zugang zu medizinischen Leistungen, zum anderen haben es queere Patienten immer wieder überdies mit Anfeindungen zu tun. „Für viele LGBTIQ+-Personen ist der Gang zum Arzt immer noch eine Erfahrung, die von Vorurteilen, mangelnder Vorbereitung der Fachkräfte und sogar symbolischer Gewalt geprägt ist“, so ein Sprecher der Gesundheitsfachleute weiter.   

Verschlimmerung der Lage

Die Studie zeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten bereits irgendeine Form von Diskriminierung im Krankenhaus oder bei Arztbesuchen erlebt hat – infolgedessen nehmen sie inzwischen deutlich seltener überhaupt noch eine medizinisch notwendige Versorgung in Anspruch. „Dieses Szenario trägt zur Verschlimmerung von psychischen Problemen, Selbstmedikation und präventiver Vernachlässigung bei.“ Öffentliche Maßnahmen wie gezielte Ausbildung von Gesundheitskräften im Bereich LGBTIQ+ gibt es bis heute kaum. 

Obligatorische Schulungen des Personals, spezialisierte Versorgungsräume und eine Aufklärungskampagne zum Abbau von Vorurteilen seien daher von grundlegender Bedeutung, um die medizinische und soziale Kultur zu verändern, so die größte Schwulenorganisation des Landes, die Grupo Gay da Bahia. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Das Ende von HIV bis 2030

Fünf Jahre noch bis zum Ziel

2030 soll HIV beendet sein, so das große Ziel der Vereinten Nationen. Aber ist das überhaupt noch realistisch? Und wenn Nein, woran hapert es?
Eine Liebe in Kriegszeiten

Erste Planungen für einen Kinofilm

Zwei britische Soldaten schrieben sich während des Zweiten Weltkriegs über 600 Liebesbriefe – ihre Geschichte soll nun den Weg ins Kino finden.
Drag-Queens in Ungarn

Drag als politisches Statement

Ungarns Ministerpräsident Orbán hat die Community zum Staatsfeind auserkoren. Gerade deswegen boomt derzeit die Drag-Szene, die immer politischer wird
Zensur in Indonesien

Gefährliches Gesetz in Planung

Seit 2024 plant Indonesien ein Gesetz, das LGBTIQ+ allumfassend verbietet, im Internet wie auch in den Medien. Dagegen formiert sich jetzt Widerstand.
Einsatz für LGBTIQ+ weltweit

Gesetzentwurf aus den USA

Die USA sollen sich weltweit für LGBTIQ+-Rechte einsetzen, fordern jetzt mehrere Demokraten mittels eines neuen Gesetzentwurfs.
Unzufriedenes Sexleben

Die Faktenlage in deutschen Betten

Sexleben in einer Partnerschaft – Freude oder Frust? Eine neue Studie zeigt auf, wo die Probleme liegen und welche Gruppe besonders betroffen ist.
Besondere US-Radtour

Zeichen der Solidarität mit LGBTIQ+

Mit einer besonderen Radtour soll 2026 die Solidarität mit der Community in Kalifornien gestärkt und Spenden für queere Projekte gesammelt werden.
Gesichtserkennung im Job

Ist ein Bewerber homosexuell?

KI ist nicht aufzuhalten, auch nicht im Beruf. Doch was ist, wenn neue Systeme es ermöglichen, die Homosexualität eines Bewerbers festzustellen?
Petition gegen Emirates

Diskriminierung von Fluggästen

Eine queere Menschenrechtsanwältin wurde am Flughafen Dubai unrechtmäßig 14 Stunden festgehalten und verhört. Nun wird der Ruf nach Konsequenzen laut.