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Gus Kenworthy plant Comeback bei Olympia 2026 in Italien

Schwuler Freestyle-Skifahrer Gus Kenworthy plant Comeback bei Olympia 2026 in Italien

tb - 20.11.2025 - 19:30 Uhr
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Das Comeback eines Vorreiters: Gus Kenworthy kehrt zurück!

Bereits 2022 verabschiedete sich Gus Kenworthy nach den Olympischen Winterspielen in Peking vom aktiven Wettkampfsport. Doch nun plant der 34-jährige Freestyle-Skifahrer ein überraschendes Comeback für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo – entweder als Athlet oder prominenter Gast. Sicher ist: Kenworthy wird rund um das Großereignis in Italien präsent sein und Fans mit einer speziellen AirBnB-Aktion begeistern.

 

Ein Pionier für Sichtbarkeit im Sport

Gus Kenworthy schrieb 2015 Sportgeschichte, als er als erster Freestyle-Skifahrer öffentlich als schwuler Sportler hervortrat und so neue Maßstäbe für Sichtbarkeit im Wintersport setzte. Seine Silbermedaille bei den Spielen in Sotschi 2014 wurde nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich gefeiert. Später wechselte Kenworthy das Nationalteam – seit 2019 startet er für Großbritannien, das Land seiner Vorfahren. In den vergangenen Jahren übernahm er verstärkt eine aktive Rolle als Unterstützer der LGBTIQ+-Community und nahm an zahlreichen internationalen Kampagnen teil, mit dem Ziel, Diskriminierung im Sport abzubauen.

Kenworthys olympischer Weg war auch geprägt von Rückschlägen: 2018 brach er sich in Pyeongchang den Daumen, kämpfte sich aber in das Finale vor und zeigte bei den Spielen in Peking großes Stehvermögen trotz schwerer Stürze und gesundheitlicher Probleme. Insbesondere sein Kuss mit dem damaligen Lebenspartner Matthew Wilkas im TV wurde zum internationalen Symbol für Selbstakzeptanz und Liebe – ein Statement gegen Ausgrenzung.

 

Grenzen überschreiten – auf und neben der Piste

Der Brite ist nicht nur für sportliche Leistungen bekannt. Abseits der Piste hat Gus Kenworthy als Schauspieler, etwa in „American Horror Story: 1984“, und als Social-Media-Star zahlreiche Menschen inspiriert. Mit selbstironischen Aktionen und Kampagnen zu gesellschaftlichen Themen hat er rund um den Globus ein Zeichen gesetzt. Privat ist Kenworthy inzwischen mit Andrew Rigby liiert und setzt sich weiterhin aktiv für Diversität ein.

„Als LGBTQ-Person voranzugehen bedeutet, Türen für andere zu öffnen. Ich hoffe, meine Präsenz motiviert junge Menschen – egal woher sie kommen.“Gus Kenworthy, Interview, BBC, 2024

Ob Kenworthy 2026 tatsächlich als Athlet antritt, entscheidet sich erst in den kommenden Wochen. Sicher ist: Er bleibt ein wichtiger Impulsgeber für Akzeptanz und Sichtbarkeit im internationalen Sport. Gerade in einer Zeit, in der Diskriminierung im Spitzensport immer wieder Thema ist, sind Persönlichkeiten wie Kenworthy und weitere offene Athletinnen und Athleten wichtige Vorbilder für Vielfalt und Wertschätzung.

Während der Countdown für Mailand-Cortina läuft, wirft Kenworthys Weg eine ungewöhnliche Frage auf: Welche Rolle spielen Vorbilder im Wandel des olympischen Gedankens – und wie viel Kraft haben einzelne Stimmen, den internationalen Sport langfristig zu verändern?

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