Show mit politischem Gewicht Offen schwuler Reporter Paul Ronzheimer prägt Bambi-Gala
Alle Jahre wieder knistert es hier vor lauter Blitzlicht und Glitzer: Die Bambi-Gala brachte Deutschlands Society-Publikum auch 2025 wieder zum Staunen – aber auch zum Nachdenken. Während Cher als unangefochtene Pop-Legende geehrt wurde, überraschte der Abend mit einer Mischung aus Hollywood-Glamour, politischen Statements und kuriosen Showmomenten. Und mittendrin mit einem Mann, der den deutschen Medienbetrieb durchwirbelt: Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung und offen schwuler Journalist, mischt derzeit die Podcast-Kategorie auf.
Cher, Gottschalk und große Emotionen
Die Bavaria-Studios verwandelten sich für einen Abend in ein internationales Promi-Magnetfeld. Thomas Gottschalk überreichte Cher, 79 Jahre jung und engagiert wie eh und je, den legendären Bambi – allerdings nicht ohne ein kleines Bühnenchaos zu verursachen. Der Unterhaltungsveteran wirkte fahrig, machte Sprüche, die mehr Stirnrunzeln als Applaus hervorriefen und sorgte mit einem missglückten Kompliment sogar für vereinzelte Buhs. Cher parierte gewohnt schlagfertig: „Ich bin eine arbeitende Frau, keine Legende!” Zwischen Glanz und Tadel zeigte sich die Gala hier von ihrer unberechenbarsten Seite.
Promis mit Haltung und schrille Töne
Die Preisverleihung zog auch mit engagierten Reden Aufmerksamkeit auf sich. Cate Blanchett, ausgezeichnet für Kunst und Lebenswerk, warnte auf ihre ganz eigene Weise vor bedrohlichen Entwicklungen:
„Das Menschenrecht auf kreativen Ausdruck ist heute gefährdeter denn je.“ – Cate Blanchett bei der Bambi-Gala
Ein Moment, der bei vielen das Herz berührte, kam von Schlagerstar Roland Kaiser, der für sein musikalisches Lebenswerk ausgezeichnet wurde und sich tief bewegt zeigte. Für den lautesten Applaus sorgte jedoch Sänger Zartmann mit seinem drastischen Statement gegen die AfD, das sofort viral ging und große Debatten um gesellschaftliche Verantwortung auslöste.
Podcasts, Pop und Powerfrauen
Im Scheinwerferlicht standen natürlich auch Heidi Klum sowie die Kaulitz-Zwillinge und ihre Band Tokio Hotel – diesmal zwar bambi-los, aber prominent auf der Bühne. Heidi Klum gewann in der Kategorie Entertainment und zeigte wieder einmal ihre unterhaltsame Seite.
Eine ganz besondere Würdigung gab es für Paul Ronzheimer, dem stellvertretenden Chefredakteur der „Bild“-Zeitung und offen schwulen Journalisten. Mit seinem Podcast „Ronzheimer“ landete er nicht nur regelmäßig in den Podcast-Charts, sondern holte sich an diesem Abend auch den begehrten Bambi. So setzt ein Journalist, der sonst im Politikbetrieb für Wirbel sorgt, plötzlich Maßstäbe in der Kulturszene, in der Community sicher nicht ganz unumstritten.
Hazel Brugger brachte noch einen Hauch Comedy auf die Bühne, während Michael Bully Herbig als „Mutmacher“ ausgezeichnet wurde – ein Potpourri aus Glanz, Nachdenklichkeit und jeder Menge Entertainment.
Bühne zwischen Glamour und Haltung
Das Mediengewitter nach dem Gala-Abend ist gewiss: Politische Sprüche und klare Kante gegen rechts sorgen weiterhin für Diskussionen. Die Bambi-Verleihung 2025 hat einmal mehr gezeigt: Zwischen Glitzer, Glamour und gesellschaftlicher Verantwortung ist die Bühne für Prominente heute eine politische – und bleibt es vielleicht mehr denn je. Die Mischung aus Pop, Podcasts und Protest macht den Reiz dieses Abends aus. Wer sagt eigentlich, dass Unterhaltung nicht auch unbequem sein darf?