George Santos kommt frei Nach Bittbrief an Trump wird ihm Haftstrafe erlassen
US-Präsident Donald Trump hat den als „Lügenbaron“ betitelten schwulen Republikaner George Santos begnadigt – er ordnete eine Strafmilderung an, weswegen der 37-Jährige bereits jetzt vorzeitig aus dem Gefängnis in New Jersey entlassen worden ist. Eigentlich sollte der einstige Politstar seiner Partei für mehr als sieben Jahre in Haft bleiben, im Juli dieses Jahres erst war er ins Gefängnis gekommen.
Trump sorgt für sofortige Freilassung
Nach Angaben von Santos´ Anwalt Joseph Murray befinde sich sein Klient bereits wieder auf dem „Weg nach Hause“. Auf seinem Dienst Truth Social erklärte Trump, er habe über Santos nachdenken müssen, als er über den demokratischen Senator Richard Blumenthal sinnierte, der sich über zwanzig Jahre lang als Vietnam-Veteran feiern ließ, bevor herauskam, dass alles nur erlogen war. „Das ist weitaus schlimmer als das, was George Santos getan hat, und zumindest hatte Santos den Mut, die Überzeugung und die Intelligenz, immer republikanisch zu wählen!“, so Trump.
Final erklärte der Präsident dann außerdem: „George Santos war gewissermaßen ein ´Schurke´, aber es gibt viele Schurken in unserem Land, die nicht zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt werden (…) George war lange Zeit in Einzelhaft und wurde allem Anschein nach schrecklich misshandelt. Deshalb habe ich gerade eine Strafmilderung unterzeichnet, mit der George Santos sofort aus dem Gefängnis entlassen wird. Viel Glück, George, und alles Gute für dein weiteres Leben!“ Santos hatte zuvor via X öffentlich Trump gebeten, nach Hause zurückkehren zu dürfen.
Verurteilt zu rund sieben Jahren Haft
Erst im April dieses Jahres war Santos wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden, der Staatsanwaltschaft hatte von einer „dreisten Verbrechensserie“ gesprochen. Santos wurde nachgewiesen, dass er Wahlkampfspenden für privaten Luxus verwendet und in allen wesentlichen Bereichen seines Lebenslaufs gelogen hatte. Immer wieder täuschte und betrog er demnach und erfand teils bizarre Lügengeschichten, darunter die Mär, er sei Opfer eines Anschlags auf einen queeren Club gewesen, habe einen Elite-Universitätsabschluss und eine Hochschul-Volleyballkarriere oder sei Mitarbeiter bei der Investmentbank Goldman Sachs gewesen.
Nach einem Jahr als Abgeordneter aus New York war Santos deswegen auch im Dezember 2023 aus dem US-Repräsentantenhaus geflogen. Zuvor galt der junge Republikaner als schwuler Vorzeige-Politiker seiner Partei. Bei LGBTIQ+ hatte sich Santos in der Vergangenheit bei Abstimmungen allerdings mehrfach gegen einige Rechte der Community ausgesprochen.