Dating-Masche in Nordbayern Brutale Überfälle auf mehrere schwule Männer
Die bekannte Dating-Masche ist seit dieser Woche nun auch Thema am Landgericht in Aschaffenburg: Fünf Angeklagte gestanden am ersten Prozesstag, ältere schwule Männer mittels einer Dating-App in eine Fall gelockt und dann ausgeraubt zu haben. Die Staatsanwaltschaft klagte sie der schweren räuberischen Erpressung sowie des schweren erpresserischen Menschenraubes an.
Stundenlange Tortur
Die Vorgehensweise ist in zwischen vielerorts bekannt: Die fünf Angeklagten im Alter zwischen 20 und 27 Jahren gaben sich auf schwulen Dating-Plattformen als Jugendliche aus, die Sex mit älteren Männern suchten. Kam es dann zu einem Treffen, sollen sie ihre Opfer erpresst und brutal ausgeraubt haben. Mehrfach sollen die schwulen Männer dabei mit Waffen bedroht, beschimpft und attackiert worden sein. In mehreren Fällen hielt die Bande ihre Opfer auch über einige Stunden in einem Fahrzeug gefangen, ein Mann berichtete von einer zehnstündigen Tortur. Er erlitt einen Knochenbruch, wurde immer wieder gewürgt, geschlagen und getreten und überdies mit einem Messer bedroht. Er sowie einige weitere Opfer wurden bei den Übergriffen schwer verletzt.
Mehrere Tätergruppen in Bayern
Das Ziel in allen Fällen soll Geld gewesen sein. Die fünf Täter erzwangen demnach die Herausgabe von Bargeld und Bankkarten mit den dazugehörigen PIN-Codes, so die Anklageschrift. Vor Gericht werden den Angeklagten fünf Raubüberfälle auf ältere schwule Männer vorgeworfen – möglicherweise gab es weitere Opfer, die bis heute keine Anzeige erstattet haben. Insgesamt sind für den Prozess sieben Verhandlungstage eingeplant. Besonders bedenklich überdies: Laut Angaben der polizeilichen Ermittler sind in Nordbayern bereits mehrfach Tätergruppen mit einem sehr ähnlichen Vorgehen aufgefallen. Der Verdacht liegt nahe, dass sich die Gruppen untereinander organisieren.