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Leben nach dem Sex-Skandal

Leben nach dem Sex-Skandal Nach dem schwulen Sex-Skandal Ende 2023 im US-Senat geht es dem Ex-Politikmitarbeiter Aidan Maese-Czeropski wieder gut

ms - 23.05.2025 - 15:00 Uhr
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Im Dezember 2023 sorgt der schwule Mitarbeiter des US-Senats, Aidan Maese-Czeropski (25), international für Schlagzeilen, nachdem online ein Video viral ging, das ihn beim Sex zeigte, zusammen vermutlich mit einem deutschen Studenten und SPD-Lokalpolitiker. Etwaige Ermittlungen gegen den heute 25-Jährigen wurden 2024 eingestellt, der in die Geschichte als der „Senat Twink“ einging. Nun meldete sich Maese-Czeropski erstmal mit Details zu Wort. 

Karriere-Ende eines Polit-Talents? 

Im Interview mit dem Magazin Intelligencer sagte er: „Es ist schwer zu sagen, dass ich eine Lektion gelernt habe!“, so Maese-Czeropski, der zudem betont, dass er nichts bereue, außer eben, dass er erwischt wurde. „Wen kümmert das schon? Die einzige Person, die ich negativ beeinflusst habe, war ich selbst. Ich trage diese Konsequenzen. Aber ich bereue nicht, dass ich im Senat gevögelt habe.“ Deswegen verweigert er auch bis heute jede Aussage zu seinem Sexualpartner an jenem Tag.

Von 2021 bis Ende 2023 arbeitete Maese-Czeropski im Büro des damaligen Senators von Maryland, Ben Cardin – nach der Veröffentlichung des Videos wurde der junge Mann fristlos gekündigt. Er selbst hatte den Mitschnitt zuvor unter Freunden geteilt. Vor dem Politskandal galt der junge Mann als aufstrebendes, fleißiges Talent in Washington DC, nachdem er zuvor bereits an der Johns Hopkins Universität und in Berkeley studiert und sogar als Feldorganisator für die Biden-Kampagne 2020 gearbeitet hatte.

Langeweile im US-Senat 

Über seine letzten zwei Jahre im Büro des Senators kann der 25-Jährige inzwischen nicht mehr viel Positives berichten: „Ich mache diesen Scheiß nie wieder. Wenn man anfängt, denkt man noch: Okay, ich werde ein Beamter sein, ich werde den Menschen helfen. Bis ich gemerkt habe, dass Cardin ein irrelevanter Demokrat auf dem Weg in den Ruhestand war und seine Mitarbeiter selbstverliebt und erbärmlich waren. Die Bezahlung ist beschissen. Die Arbeitszeiten sind beschissen. Es ist beschissen zu wissen, dass man eigentlich nichts tut. Ich bettelte den Stabschef und andere Vorgesetzte um Arbeit an. Ich hatte nichts zu tun. Ich war neun Stunden am Tag dort, saß da und langweilte mich zu Tode. Also ja, dachte ich mir irgendwann: Ich werde mich jetzt selbst unterhalten und in einem Zimmer ficken.“

Er bereue, dass er das Video geteilt und damit den PR-Tsunami ausgelöst habe, so der 25-Jährige weiter. Auch von Freunden sei er beschimpft worden, seine Eltern fragen ihn, was „zum Teufel noch einmal“ mit ihm los sei, er bekam viele Morddrohungen, sodass er sich schlussendlich tagelang in einer Ferienwohnung zusammen mit seinem Vater verschanzte. Auch seine damalige Entschuldigung online („Dies war eine schwierige Zeit für mich, da ich dafür angegriffen wurde, wen ich liebe, um eine politische Agenda zu verfolgen“) beruhigte die Situation nicht. Nachdem er den Film „Eat Pray Love“ gesehen hatte, folgte schlussendlich kurzentschlossen eine Reise nach Kapstadt. 

Neues Leben in Australien 

Er verbrachte eine kurze Zeit in einer psychiatrischen Klinik und reiste dann weiter mit dem Rucksack durch das südliche Afrika, Portugal und die Kanarischen Inseln. Eine Freund empfahl ihm Sydney, also zog er kurz darauf dorthin. Seitdem lebt er dort in einer Jugendherberge mit Pool an einem Palmenstrand. Schrittweise akzeptierte er schließlich auch seine Geschichte als „Senat Twink“, mehr noch, inzwischen versucht er mit weiteren, sehr eindeutigen Videos und Bildern auf allen digitalen Kanälen sowie bei OnlyFans damit Geld zu verdienen. 

Sein Therapeut habe ihm zudem erklärt, er habe seine Karriere unterbewusst absichtlich sabotiert: „In gewisser Weise habe ich im Senat versagt, weil ich unglücklich war und einen Ausweg suchte. Noch heute fragen mich einige Leute, was ich denn jetzt mache, wo ich nicht mehr in der Politik arbeiten kann. Dabei ist genau das ein Segen, denn ich war so deprimiert in dem Job. Jetzt lebe ich in Australien und führe ein gutes Leben.“

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