Direkt zum Inhalt
Serienkiller in Florida

Serienkiller in Florida Ein junger Mann aus Ungarn soll mindestens zwei schwule Männer in Miami ermordet haben

ms - 28.02.2025 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Die Taten eines Serienkillers im US-Bundesstaat Florida schocken derzeit die LGBTIQ+-Community in den USA. Der mutmaßliche Täter konnte jetzt von der Polizei festgenommen werden, dabei handelt es sich um den 25-jährigen Zsolt Zsólyomi aus Ungarn. Die Polizei aus Miami stellte dazu klar: „Hätten wir ihn nicht gefasst, hätte er immer weiter gemordet!“

Das „personifizierte Böse“

Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen soll der 25-Jährige Mann zwei schwule Männer brutal und grausam ermordet haben, wie die Polizei von Miami-Dade jetzt im Rahmen einer Pressekonferenz erklärte. Die weiteren Untersuchungen sind derweil noch nicht abgeschlossen, die Polizei betonte, dass es noch weitere Opfer geben könnte. 

 „Dieser Mann hat es auf Mitglieder unserer Community abgesehen. Ohne die akribische Arbeit unserer Ermittler und die Zusammenarbeit mit anderen Behörden wäre er ungestraft davongekommen“, so Polizeichef Manny Morales. Sein Kollege, Polizeichef Wayne Jones aus Miami Beach, ergänzte: „Dieser Kerl ist das personifizierte Böse. Er hat seine Opfer regelrecht gejagt. Wäre er nicht gefasst worden, hätte er immer weiter gemordet.”

Opfer waren ältere schwule Männer

Nach Aktenlage soll Zsólyomi sich mit seinen späteren Opfern angefreundet und in einem Fall auch eine Beziehung vorgespielt haben, bevor er die schwulen Männer schlussendlich strangulierte. Im ersten Fall wurde der 66-jährige Carlos Villaquiran im November letzten Jahres erdrosselt in der Badewanne seiner Wohnung in Miami Beach aufgefunden. Chatverläufe zwischen den beiden Männern deuten darauf hin, dass der Ungare ihn zuvor mehrfach misshandelt haben soll. 

Knapp zwei Monate später im Januar 2025 wurde der 71-jährige Rodolfo Fernandez de Velasco in Little Havana ermordet – der Täter strangulierte ihn mit einem Sicherheitsgurt um seinen Hals. Anfangs war die Polizei noch von einem Unfall ausgegangen, konnte dann aber schnell nachweisen, dass das Fahrzeug des Senioren absichtlich gegen einen Zaun gefahren worden war, um so den eigentlichen Mord zu verheimlichen. 

Festnahme und ein Geständnis 

Aufnahmen von Überwachungskameras konnten den Tatverdächtigen daraufhin bald überführen – unter anderem war darauf zu sehen, wie Zsólyomi aus dem Autowrack des ermordeten Rentners flüchtete. Des Weiteren konnten die Fingerabdrücke des jungen Mannes aus Ungarn an beiden Tatorten sichergestellt werden; darüber hinaus fanden die Ermittler auf den Handys beider Opfer Fotos des jungen Mannes.  

Vor seinem Ergreifen war bereits in anderer Sache fünf Monate nach dem jungen Ungaren gefahndet worden – als illegaler Einwanderer war er im Juli 2024 aufgrund eines Raubüberfalls auf eine Frau am Strand von Miami Beach zum Tragen einer elektronischen Fußfessel verurteilt worden, hatte diese aber irgendwie deaktivieren können. Die Polizei konnte ihn schließlich letzte Woche in der Innenstadt von Miami festnehmen – gegenüber den Ermittlern gab er zu, beide Morde begangen zu haben. Inzwischen sitzt der 25-Jährige in Untersuchungshaft. Noch ist unklar, ob er des zweifachen Mordes zweiten oder ersten Grades angeklagt wird – im Falle einer Verurteilung könnte Zsólyomi die Todesstrafe erwarten. 

Warum der junge Mann zum Serienkiller wurde und es dabei gezielt auf schwule Männer abgesehen hatte, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Die ungarische Polizei befragte inzwischen die Bewohner seines Heimatdorfes Pánd mit rund 2.000 Einwohnern, die beteuerten, er sei bereits in jungen Jahren ein „seltsames Kind“ gewesen. „Richtig verrückt“ sei der junge Mann aber erst in Amerika geworden, so die Aussagen der Dorfbewohner.  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Hoffnung in Italien

Etappensieg zur Homo-Ehe

Zum dritten Mal hat ein Gericht in Italien nun homosexuellen Paaren mehr Rechte zugesprochen - die gleichgeschlechtliche Ehe rückt schrittweise näher.
Radikalisierung in Nigeria

Neues Gesetz gegen Homosexuelle

Homosexualität ist in Nigeria bereits illegal, nun soll ein neues Gesetzvorhaben die Lage für Schwule und Lesben weiter verschlimmern.
Neue Wege in England

Kampf gegen steigende STI-Fälle

England verzeichnet seit zwei Jahren Rekordzahlen bei neuen STI-Fällen in der Community. Nun soll direkt in Gay-Bars Impfungen angeboten werden.
Homophobie in der Kirche

Papst Leo und Kardinal Müller

Papst Papst Leo XVI. und Kardinal Müller haben mit deutlichen Worten klargestellt, dass die Kirche Homosexualität weiterhin nicht akzeptieren wird.
Eklat bei Ben & Jerry's

Firmengründer tritt zurück

Die Eismarke Ben & Jerry's setzte sich stets für LGBTIQ+ ein, nun tritt der Firmengründer zurück, weil der Mutterkonzern das Engagement missbilligt.
Suizid in Frankreich

Homophober Hass an Grundschule

Zu Beginn des neuen Schuljahres hat eine Grundschullehrerin in Frankreich Suizid begangen. Jahrelang wurde die lesbische Frau gemobbt und angefeindet.
Verbietet Trump die Flagge?

Queere Symbole bedroht

In den USA sorgt der Mord am ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk für eine neue Welle politischer Spannungen gegen LGBTIQ+.
Zunahme von Diskriminierungen

Intergeschlechtliche erleben Gewalt

Immer mehr intergeschlechtliche Menschen in Europa sind laut aktuellen Erhebungen verstärkt Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt.
Angriffe in Cruising-Hotspots

Attacken in Berlin nehmen zu

Die Angriffe auf Schwule in Berliner Cruising-Hotspots haben zuletzt stark zugenommen. Die Polizei will nun mit verstärkter Präsenz gegensteuern.