Omar Rudbergs Weltkarriere Der schwedische "Young Royals"-Star begeisterte bei seinem US-Debüt in New York City
Es gibt viele musikalische Weltstars, deren Ruhm streng genommen „nur“ auf Europa begrenzt ist – der Brite Robbie Williams ist ein Parade-Beispiel dafür. In Großbritannien oder auch Deutschland füllt der Ex-Take-That-Sänger bis heute die größten Stadien, in den USA fragte man sich jahrelang, wer das sein soll. Anders ergeht es da jetzt Omar Rudberg, dem Prinzenlover aus der Netflix-Hitserie „Young Royals“.
US-Debüt im Big Apple
Längst hat der bisexuelle 26-Jährige es in seiner Heimat Schweden und in Teilen Europas geschafft, sich abseits der Schauspielerei auch einen Namen als ernstzunehmender Musiker zu machen – im Herbst dieses Jahres gewann er zudem zwei der wichtigsten schwedischen Musikpreise. Nun will Rudberg die USA erobern und die Chancen stehen nicht schlecht, denn anders als Williams hat der venezolanisch-schwedische Sänger ein Ass im Ärmel: Die Netflix-Serie war auch in Amerika ein großer Erfolg, viele Fans warten also bereits sehnsüchtig darauf, Rudberg einmal live zu erleben.
Erstmals trat er so in diesen Tagen als Headliner in New York City vor ausverkauftem Publikum auf. Die angereisten Fans sind so auch eine Mischung aus „Young Royals“-Teenagern und vor allem vielen schwulen und queeren Menschen. Auf den Schildern war zu lesen „NY Loves Omar!“ Sein US-Debüt wurde damit zur Krönung seines sehr erfolgreichen Jahres – nur der Himmel scheint die Grenze zu sein. Oder wie sang Frank Sinatra bereits: „If I can make it there, I can make it anywhere.”
Ein wahrgewordener Traum
Im Gespräch bei Atlantic Records erklärte Rudberg: „Es ist ein wahrgewordener Traum. Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich passieren würde, vor allem nicht so schnell. Ich wollte schon immer meine eigenen Tourneen machen und hier auftreten, aber es ist wirklich schwer, das zu erreichen. Es ist eine andere Sache, als jeden Tag davon zu träumen.“
Die Fans besuchten dabei nicht nur einfach das Konzert, sie sangen fast alle Songs lautstark mit, auch jene mit schwedischem Text. „Am Anfang war es ein bisschen beängstigend, weil ich meine amerikanischen Fans noch nie getroffen habe, also war ich mir nicht sicher, ob sie die schwedischen Lieder mitsingen würden.“
Auch die Presse zeigte sich von Rudbergs USA-Premiere begeistert, lobte seine Vielfältigkeit als Solokünstler, den Mix aus R&B, Synthie-Pop und schwelgerischen Torch-Songs, sowie zudem seine prickelnd-erotische Bühnenpräsenz, die einzigartige Mischung aus europäischen, schwedischen und spanischen Einflüssen. „Als ich nach Schweden zog, versuchte ich, mich anzupassen und die Sprache zu lernen. Ich vergaß, woher ich kam, und vergaß meine spanischen Wörter. Ich war dabei, ein Gringo zu werden. Das war eine harte Zeit für mich und vor allem für meine Mutter, die mit ansehen musste, wie ich meine Herkunft auf verschiedene Weise verlor. Sie war wirklich hart zu mir, und wenn ich mit ihr auf Schwedisch sprach, sagte sie: ´Ich verstehe dich nicht, ich bin kein Schwede.´ Je älter ich wurde, desto mehr kam Spanisch aus mir heraus. Ich fing an, Reggaeton und einige lateinamerikanische Künstler zu hören und begann, auch auf Spanisch zu singen.“
Zurück zu den Wurzeln
Dabei musste Rudberg allerdings durchaus zugeben: „Spanisch ist die schwierigste Sprache, in der ich singen kann, weil es meine erste Sprache ist, also spüre ich den Druck ein bisschen mehr. Aber es macht Spaß, auf Spanisch zu singen. Es ist viel näher an zu Hause, und es fühlt sich schwerer an, wenn das Sinn macht. Es ist eine Stimmung ... Schwedisch ist definitiv die Sprache, die ich am meisten spreche, und es ist wirklich auch schön, auf Schwedisch zu singen, weil es sich sehr nah bei mir anfühlt, aber eben auf eine ganz andere Art.“ Nach zehn Jahren auf der Musikbühne und den Anfängen in einer schwedischen Boyband scheint Rudberg nun mit seinem einzigartigen Style tatsächlich zum Weltstar zu werden.
Nackt auf der Bühne
Geholfen hat ihm dabei auch die Schauspielerei, sie ebnete ihm den Weg, um ehrlich und authentisch zu sein – gerade auch auf der Bühne. „Die Schauspielerei hat mir sehr geholfen, auch meine Unsicherheiten in Bezug auf mein Aussehen zu überwinden. Ich musste mich im wahrsten Sinne des Wortes natürlich und nackt sehen und zeigen. Nicht die Kontrolle darüber zu haben und super verletzlich zu sein, hat mir geholfen, Selbstliebe zu gewinnen. In der Schauspielerei kann man eine hässliche Figur spielen, jemanden, der seit zwei Wochen nicht geduscht hat, oder einen heißen Milliardär in New York. Ich habe gelernt, dass es nicht wirklich um dich und dein Aussehen und deinen Körper geht, sondern eher darum, was du drum herum kreierst.“
Ehrerbietung vor Community-Stars
Im Konzert verbeugte er sich musikalisch dann auch noch vor einigen großen Musikstars der Community, allen voran Prince – ein Vorbild für Rudberg. „Prince war einfach so eine Diva und ein Rebell. Für mich ist er eine Ikone, im wahrsten Sinne des Wortes. Prince hat der jüngeren Generation den Weg geebnet, sich selbst auszudrücken und sich nicht um alles zu scheren.“
Während Rudberg so auf der Bühne feierte, wehten deswegen folgerichtig auch Pride-Fahnen durch den Saal. „Das Wichtigste für mich ist, dass die Leute für einen Moment gute Energie und Glück empfinden. Ich möchte, dass jeder die Show mit einem breiten Lächeln im Gesicht verlässt und das Gefühl hat, dass es keine Grenzen für irgendetwas gibt. Es ist eine Ehre, dass die Leute auf diese Weise zu mir aufschauen und sich mit mir identifizieren können, weil ich das nicht hatte, als ich jünger war. Ich bin einfach glücklich, dass die Leute mich heute so sehen, wie ich bin. Ich bin einfach ein Mensch und ich bin einfach ich selbst.“