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Sensation in Großbritannien
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Sensation in Großbritannien Zweimal in Folge gewinnt Jon Ransom den wichtigsten britischen LGBTI*-Buchpreis

ms - 03.12.2024 - 14:00 Uhr

Im Vereinigten Königreich wurde in diesen Tagen der wichtigste LGBTI*-Buchpreis des Landes vergeben – mit einer kleinen Sensation: Zum ersten Mal in der britischen Geschichte gewann ein Autor zwei Jahre in Folge den sogenannten Polari. Seit 2011 wird der Preis in mehreren Kategorien verliehen und ist damit die einzige landesweite Literaturauszeichnung für homosexuelle und queere Autoren und ihre Werke in Großbritannien und Irland. 

30 Jahre schwules Leben 

Der Hauptgewinner in diesem wie auch im letzten Jahr ist Jon Ransom. Der Brite gewann mit seinem Roman „The Whale Tattoo“ bereits 2023 den Polari First Book Prize sowie auch den Guardian Best Fiction Buchpreis – derzeit wird bereits an einer Verfilmung der Geschichte gearbeitet. Sein zweiter Roman „The Gallopers“ wurde nun mit dem Polari Book Prize 2024 ausgezeichnet. Ransom wuchs in Norfolk auf und lebt heute in der Nähe von Cambridge.

„The Gallopers“ ist ein emotionaler Thriller, der die Geschichte dreier Männer über 30 Jahre hinweg erzählt und dabei ebenso die Homophobie, die sie erleben, und ihre gestörte Beziehung zu sich selbst thematisiert. Die Rezensentin des britischen Guardian, Yagnishsing Dawoor, beschrieb den Roman als „ein geflüstertes Heulen über Männer, die durch männliche Normen gefesselt sind, über die Ideen und den Druck, die ihre Freiheit einschränken, und über die Abmachungen, die sie mit anderen und sich selbst treffen, um zu leben.“ 

Neue Maßstäbe der LGBTI*-Literatur

Die britische Literaturexpertin und Journalistin Suzi Feay lobte die Fähigkeit des Romans, „abwechselnd zärtlich und düster, freudig und beängstigend zu sein, mit einem sicheren Gespür für die historische Perspektive.“ Ähnlich sah das auch der Gründer des Polari-Preises, Paul Burston – Ransoms neues Buch betrachte dabei das Leben von Schwulen der Arbeiterklasse im Norfolk der 1950er Jahre und setze so neue Maßstäbe und Grenzen in der britischen LGBTI*-Literatur. 

Die Auszeichnung ist mit einem Geldpreis von 2.000 britischen Pfund und einer Gratis-Flugreise nach Wahl des Autors dotiert. Einziger Wehmutstropfen: In deutscher Sprache sind beide Werke von Ransom bisher noch nicht erschienen. 

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