Earl Holliman ist tot Mit bewegenden Worten nahm der Ehemann des schwulen Hollywood-Schauspielers jetzt Abschied
Der schwule Schauspieler Earl Holliman ist im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Los Angeles gestorben – das teilte sein Ehepartner Craig Curtis mit.
„Sei alles, was du willst“
Holliman wurde 1928 in einer verarmten Familie in Louisiana geboren. Sein Vater starb einige Monate vor seiner Geburt, sodass seine Mutter sieben ihrer zehn Kinder weggeben musste –als Säugling wurde er so von der Familie Holliman adoptiert, einem Ölfeldarbeiter und einer Kellnerin. Er hatte damit trotz eines holprigen Start ins Leben viel Glück gehabt, wie er einmal erklärte: „Ich hatte wunderbare Eltern, die mir alle Liebe der Welt schenkten. Sie ermutigten mich, alles zu sein, was ich sein kann. Ich war ihr einziges Kind.“
Er verfolgte seine Träume und trat bereits während seiner Zeit bei der US-Navy in den 1940er Jahren in ersten Theaterproduktionen auf, die von Mitgliedern der Streitkräfte inszeniert wurden. Später studierte an der Universität von Kalifornien sowie am Pasadena Playhouse Schauspiel. Den Durchbruch beim Film schaffte er, indem er sich auf das Paramount-Gelände schlich und einen Produzenten traf, wie er der Variety einmal verriet.
An der Seite von Weltstars
In den 1950er und 1960er Jahren wirkte er daraufhin in zahlreichen großen Filmen mit, darunter beispielsweise „Giganten“ mit Rock Hudson, Elizabeth Taylor und James Dean. In den Folgejahren spielte an der Seite zahlreicher Hollywood-Größen wie unter anderem Spencer Tracy, Burt Lancaster, Kirk Douglas, John Wayne sowie Dean Martin, Marilyn Monroe und Katharine Hepburn. Für seine Darstellung im Film „Der Regenmacher“ wurde er 1957 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
Mit den Jahren mauserte sich Holliman zudem immer mehr zum beliebten TV-Schauspieler und war in zahlreichen Filmen und Serien zu sehen, darunter Klassiker wie „Twilight Zone“, „Die Straßen von San Francisco“, „FBI“, „Die Dornenvögel“, „Mord ist ihr Hobby“ oder auch „In der Hitze der Nacht“. Seine Liebe zur Theaterbühne verlor er nie ganz, mehrere Jahre lang leitete er so auch das Fiesta Dinner Playhouse Theater in San Antonio und war dort ebenso in Bühnenklassikern zu erleben wie „Arsen und Spitzenhäubchen“, „A Chorus Line“ oder auch „Endstation Sehnsucht“. Im Jahr 1977 bekam er einen Stern auf dem berühmten Hollywood Walk of Fame.
Tierschutz und privates Glück
Privat engagierte sich Holliman jahrzehntelang für den Tierschutz, 34 Jahre lang war er so auch Präsident von „Actors and Others for Animals“ und unterstützte Dian Fossey bei ihren Bemühungen zur Rettung der Berggorillas in Afrika. Gegenüber der Variety erklärte er einmal, dass „die Besteigung der Virunga-Berge in Ruanda mit Dian Fossey, um auf die Notlage ihrer Gorillas aufmerksam zu machen, einer der stolzesten Momente meines Lebens war.“
Über seine Homosexualität sprach Holliman indes zeitlebens nicht, in Hollywood selbst waren er und sein langjähriger Ehemann Craig Curtis bekannt. Curtis erklärte, er werde sich an seinen Partner erinnern als einen „liebenswürdigen, freundlichen Vertrauten, einen vollendeten Gastgeber, einen Mann, dessen unermüdliche Positivität immerwährend war und von einem 1000-Watt-Lächeln, einem leichten Charme und ansteckendem Wohlwollen angetrieben wurde. Es war eine Freude und ein Privileg, Zeit mit ihm zu verbringen, er war ausgeglichen und mitfühlend, besaß eine tiefe Sensibilität und einen schelmischen Sinn für Humor, der nur von seinem stoisch gut aussehenden Antlitz übertroffen wurde.“