Direkt zum Inhalt
100.000 US-Dollar Geldstrafe
Rubrik

100.000 US-Dollar Geldstrafe Ein schwulenfeindliches Wort kostet NBA-Star LaMelo Ball nun die höchste Geldstrafe

ms - 18.11.2024 - 11:00 Uhr

Die amerikanische National Basketball Association NBA hat den Basketball-Profi LaMelo Ball (23) mit einer Maximalstrafe von 100.000 US-Dollar belegt. Dem war eine schwulenfeindliche Wortwahl des 23-iährigen Spielers der Charlotte Hornets vorausgegangen, das die Liga nicht tolerieren wollte. 

„No homo“ 

Am Samstag hatte Ball die Charlotte Hornets zu einem 115:114-Heimsieg gegen die Bucks geführt und dabei 26 Punkte, neun Rebounds und sechs Assists erzielt. Nach dem knappen Sieg seiner Mannschaft erklärte Ball im TV-Interview frei übersetzt: „Wir haben alles dicht gemacht – total unschwul. Das war es, was wir wollten: Die Hand hochhalten und dann mit dem Ergebnis leben“ (We loaded up – no homo. That's what we wanted, put a hand up and then live with the results.”) 

Der Jugendbegriff „no homo” entwickelte sich in den 1990er in Harlem und soll dem Gesprächspartner vermitteln, dass etwas vorab Gesagtes ohne homosexuelle Absichten geschehen ist. Von der Hip-Hop-Szene über US-Rapper schaffte es der Begriff schlussendlich in die Slang-Sprache der US-Jugend. In den USA wird die Redewendung als gleichbedeutend homophob und diskriminierend herablassend bewertet wie beispielsweise „faggot“ also „Schwuchtel“. 

Reue beim Basketball-Profi

Die NBA ließ das Verhalten von Ball zumindest nicht durchgehen, Ball habe einen eindeutig „beleidigenden und herabwürdigenden" Ausdruck verwendet, weswegen die Organisation die Höchststrafe gegen den Profi-Spieler verhängte. Ball selbst erklärte tags darauf im Zuge der Niederlage gegen die Cleveland Cavaliers: „Bevor wir anfangen, möchte ich über meinen Kommentar gestern sprechen. Ich habe mir nichts dabei gedacht und möchte niemanden beleidigen. Ich liebe jeden und ich diskriminiere nicht“, so der 23-Jährige. 

Bereits mehrfach wurden Spieler aufgrund der Verwendung von „no homo“ abgestraft: Der jamaikanische Basketballspieler Roy Hibbert hatte bereits 2013 deswegen eine Geldstrafe von 75.000 US-Dollar bezahlen müssen. Zuletzt verhängte die NBA sowohl gegen Cam Thomas von den Brooklyn Nets eine Geldstrafe von 40.000 US-Dollar wie auch gegen Nikola Jokic von den Denver Nuggets eine Buße von 25.000 US-Dollar – auch hier hatten die Profis in beiden Fällen den homophoben Begriff in Interviews verwendet.  FormularbeginnFormularende

Auch Interessant

Lebenslange Haft

Schwulenmörder kommt nicht mehr frei

Der Mörder des damals 19-jährigen schwulen US-Studenten Blaze Bernstein wurde nun verurteilt: Lebenslange Haft für seinen ehemaligen Mitstudenten.
Anonyme Hass-Nachrichten

Verbale Angriffe auf US-Schüler

Eine Flut von Hass-Nachrichten und Drohungen bekommen derzeit junge Menschen landesweit in den USA, vor allem LGBTI* und Schwarze. Das FBI ermittelt.
Vergewaltigung beim Gay-Club?

Londons Heaven Club geschlossen

Vergewaltigung und gewalttätige Angriffe - die Polizei ermittelt gegen Mitarbeiter des schwulen Kultclubs Heaven in London.
Genderverbot im Saarland

CDU startet Initiative

Auch im Saarland startete jetzt eine Initiative gegen die Gendersprache. Die CDU will keine „bevormundende Spracherziehung“ in Behörden.
Postume Ehrung

Keith Haring und Betty White

2025 wird es bei der US-Post zwei Sonderbriefmarken geben - zu sehen sein werden „Golden Girl“ Betty White und der schwule Pop Art-Star Keith Haring.
Aids-Gala in Köln

Comeback einer Kult-Veranstaltung

Comeback einer Kult-Veranstaltung: Die Aids-Gala Köln kehrt fulminant zurück, mit dabei viel Prominenz und das Moulin Rouge im Musical Dome.
Deutschland und Polen

Mehr Gleichstellung vorantreiben

Bundesfamilienministerin Paus und Polens Gleichstellungsministerin Kotula wollen mehr für LGBTI*-Gleichstellung in beiden Ländern tun.
Nacktfotos für den Lehrer

Grazer Prozess schockt Österreich

Ein anstehender Prozess schockt in diesen Tagen Österreich: Ein Gymnasiallehrer aus Graz soll von 16 Schülern Nacktfotos verlangt haben.
Sprechverbot in Usbekistan

Kampf gegen schwule Männer

Horrormeldung aus Usbekistan: Schwule Homosexualität soll im Land künftig noch radikaler kriminalisiert werden.