Todesfall Nikolas Häckel Wurde der ehemalige Sylter Bürgermeister in den Tod getrieben?
Schwere Vorwürfe im Fall Nikolas Häckel (50): Wurde der ehemalige Bürgermeister von Sylt durch homophobes Mobbing in den Tod getrieben? Häckel starb am 30. Oktober nach einem Sex-Unfall an den Folgen eines Herzstillstandes – nur einen Monat später, nachdem er in den Frühruhestand gegangen war. Sein Anwalt Trutz Graf Kerssenbrock betont nun eine mögliche Mitschuld seitens der Gemeinde Sylt.
Intrigen und gefälschte Sex-Videos
Gegenüber der BILD-Zeitung erklärt Graf Kerssenbrock: „Das Verhalten der Gemeindevertreter, die ihn und seine Umgebung mächtig unter Druck gesetzt haben, könnte mitursächlich für seinen Tod sein.“ Häckel hatte sich im Sommer 2023 aufgrund eines Burn-Outs krankschreiben lassen, war dann aber zwischenzeitlich wieder zurückgekehrt, bevor er sich im Februar 2024 erneut krankschreiben lassen musste. In einem Votum hatten schlussendlich gut 4.300 Sylter gegen den Verbleib von Häckel im Amt des Bürgermeisters gestimmt, sodass er schlussendlich von der Gemeinde in den verfrühten Ruhestand versetzt worden war.
Graf Kerssenbrock erklärte nun, er habe den 50-Jährigen noch wenige Tage vor seinem Tod getroffen: „Er war durch das Abwahlverfahren sehr angeschlagen. Es sah lange danach aus, dass dieses keinen Erfolg haben würde. Doch dann wurde hinter den Kulissen mächtig Stimmung gegen den Bürgermeister gemacht.“ Der Anwalt spricht weiter von „Intrigen“ und einer Hetzjagd gegen seinen Mandanten, angeblich sollen online auch gefälschte Sex-Videos mit Häckel in Umlauf gebracht worden sein. „Der Stress hat sicher auch seinem Herzen zugesetzt“, so Graf Kerssenbrock.
Auf der Suche nach dem Mann fürs Leben
Ob das möglicherweise homophobe Mobbing das Herz von Häckel schlussendlich nachhaltig in massiver Weise geschädigt hat, lässt sich nicht mehr einwandfrei belegen. Der 50-Jährige kollabierte bei einem Sex-Treffen mit einem 47-jährigen Mann in dessen Wohnung in Hamburg-Barmbek. Die beiden hatten sich online über eine Dating-App kennengelernt. Das Hamburger Abendblatt berichtete von „Strangulationsmaterial“ und Amphetaminen. Häckel kam ins Krankenhaus St. Georg, wo er kurz darauf verstarb. Laut Recherche der BILD-Zeitung träumte er davon, den Mann fürs Leben zu finden.