Direkt zum Inhalt
Todesfall Nikolas Häckel
Rubrik

Todesfall Nikolas Häckel Wurde der ehemalige Sylter Bürgermeister in den Tod getrieben?

ms - 08.11.2024 - 11:00 Uhr

Schwere Vorwürfe im Fall Nikolas Häckel (50): Wurde der ehemalige Bürgermeister von Sylt durch homophobes Mobbing in den Tod getrieben? Häckel starb am 30. Oktober nach einem Sex-Unfall an den Folgen eines Herzstillstandes – nur einen Monat später, nachdem er in den Frühruhestand gegangen war. Sein Anwalt Trutz Graf Kerssenbrock betont nun eine mögliche Mitschuld seitens der Gemeinde Sylt. 

Intrigen und gefälschte Sex-Videos

Gegenüber der BILD-Zeitung erklärt Graf Kerssenbrock: „Das Verhalten der Gemeindevertreter, die ihn und seine Umgebung mächtig unter Druck gesetzt haben, könnte mitursächlich für seinen Tod sein.“ Häckel hatte sich im Sommer 2023 aufgrund eines Burn-Outs krankschreiben lassen, war dann aber zwischenzeitlich wieder zurückgekehrt, bevor er sich im Februar 2024 erneut krankschreiben lassen musste. In einem Votum hatten schlussendlich gut 4.300 Sylter gegen den Verbleib von Häckel im Amt des Bürgermeisters gestimmt, sodass er schlussendlich von der Gemeinde in den verfrühten Ruhestand versetzt worden war. 

Graf Kerssenbrock erklärte nun, er habe den 50-Jährigen noch wenige Tage vor seinem Tod getroffen: „Er war durch das Abwahlverfahren sehr angeschlagen. Es sah lange danach aus, dass dieses keinen Erfolg haben würde. Doch dann wurde hinter den Kulissen mächtig Stimmung gegen den Bürgermeister gemacht.“ Der Anwalt spricht weiter von „Intrigen“ und einer Hetzjagd gegen seinen Mandanten, angeblich sollen online auch gefälschte Sex-Videos mit Häckel in Umlauf gebracht worden sein. „Der Stress hat sicher auch seinem Herzen zugesetzt“, so Graf Kerssenbrock.  

Auf der Suche nach dem Mann fürs Leben

Ob das möglicherweise homophobe Mobbing das Herz von Häckel schlussendlich nachhaltig in massiver Weise geschädigt hat, lässt sich nicht mehr einwandfrei belegen. Der 50-Jährige kollabierte bei einem Sex-Treffen mit einem 47-jährigen Mann in dessen Wohnung in Hamburg-Barmbek. Die beiden hatten sich online über eine Dating-App kennengelernt. Das Hamburger Abendblatt berichtete von „Strangulationsmaterial“ und Amphetaminen. Häckel kam ins Krankenhaus St. Georg, wo er kurz darauf verstarb. Laut Recherche der BILD-Zeitung träumte er davon, den Mann fürs Leben zu finden. 

Auch Interessant

Studenten im Ausland

30.500 junge LGBTI*-Menschen

Wie viele LGBTI*-Menschen studieren im Ausland? Und welche Länder und Fächer sind dabei besonders beliebt?
Gedenken an NS-Opfer

Kranzniederlegung der Polizei

Gedenken zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz: Rund 10.000 Homosexuelle kamen in der NS-Zeit in Konzentrationslager, viele davon starben.
Freitod von Marcel Mann

Comedian stirbt mit 37 Jahren

Freitod von Marcel Mann: Der beliebte homosexuelle Comedian hat sich letzten Dienstag das Leben genommen. Er wurde 37 Jahre alt.
Masturbationsverbot

Gesetzentwurf aus Mississippi

Das wird bestimmt klappen: Ein demokratischer US-Senator will per Gesetz allen Männern im Bundesstaat Mississippi die Masturbation verbieten.
Queeres Sundance

Leuchtfeuer für LGBTI*-Filmkunst

Das berühmte US-Filmfestival Sundance startete in diesem Jahr mit 15 Spiel- und Dokumentarfilmen rund um die LGBTI*-Community.
Kein X, Kein Regenbogen

Neue Verbote in den USA

Der neue US-Außenminister Marco Rubio macht ernst und verbietet Regenbogenfahnen und den X-Eintrag in allen Pässen.
Neuer Rekord

LGBTI*-Menschen in Deutschland

Neuer Rekord: Über zehn Millionen Menschen in der Bundesrepublik sind homo- oder bisexuell sowie queer, mehr als je zuvor.
Mentale Gesundheit

Erste Erfolge an den Schulen

Endlich auch mal gute Nachrichten: Das Modellprogramm mit Mental Coaches an Schulen zeigt erste Erfolge - ein Lichtblick gerade für LGBTI*-Schüler.
Mordprozess in New York

Perfide Überfälle vor Schwulenbars

Ein Mordprozess sorgt in New York derzeit für Schlagzeilen: Eine Bande soll Männer vor Schwulenbars betäubt und ausgeraubt haben, zwei Opfer starben.