Preis fürs Lebenswerk Würdigung von Ian McKellens Einsatz für die Gay-Community
Der britische Schauspieler Sir Ian McKellen (85) ist beim Stonewall Equality Dinner für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden – 35 Jahre zuvor hatte McKellen den Verein einst selbst im Jahr 1989 mitgegründet.
Jahrzehntelanger Einsatz
Gewürdigt werden soll mit dem Preis sein jahrzehntelanger Einsatz für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben und seinen Kampf gegen homophobe Gesetze und Paragrafen in Großbritannien, allen voran das berüchtigte Gesetz Sektion 28, das über viele Jahre hinweg bis 2003 die „Förderung von Homosexualität“ auf der Insel verboten hatte.
Immer wieder hatte sich McKellen auch für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe stark gemacht. Zur Verleihung des Preises waren viele namhafte Persönlichkeiten gekommen, unter anderem auch Culture-Club-Frontmann Boy George, der gefeierte Schauspieler Sir Derek Jacobi und die Moderatoren Suzi Ruffell und Gok Wan.
Nicht queer, nicht schwul, sondern camp
In seiner Dankesrede blickte McKellen zurück und erinnerte sich an seine Anfänge für sein Engagement: „Im Jahr 1987 hielten 75 Prozent der Briten Homosexualität entweder für völlig oder für größtenteils falsch. Wir hatten ein offen schwules Parlamentsmitglied und einen öffentlich schwulen Schauspieler, Simon Callow, können Sie sich das überhaupt noch vorstellen? Es war wie heute im Fußball. Und es war überall so. Damals war keiner von uns geoutet – wir wussten nicht, wie wir uns nennen sollten, wir sagten nicht queer – schwul gab es auch noch nicht wirklich, auch nicht die Regenbogenflagge. Ich glaube, wir nannten uns 'Camp'.“
Über sein Coming-Out und seine Zeit danach betont der 85-Jährige weiter: „Ich hatte ich eine wirklich gute Zeit – ich dachte, ich wäre endlich wirklich lebendig geworden, als ich mich geoutet habe. Also schloss ich mich Simon Callow an und wurde erwachsen und dann begann die Arbeit für die Gleichstellung von Homosexuellen.“
Wohin mit dem Preis?
Mit Blick auf die Zukunft erklärte der „Herr der Ringe“ und „X-Men“-Darsteller abschließend: „Ich hoffe, dass Stonewall eine gute und produktive Zukunft hat, denn wie Sie sehen können, hat es das bitter nötig. Ich persönlich habe in der Vergangenheit einige Auszeichnungen erhalten, und um ehrlich zu sein, weiß ich nie, was ich mit ihnen machen soll – ich kann sie nicht weggeben, manche Leute verstecken sie... Susan Sarandon bewahrt ihre auf dem Klo auf. Also lege ich sie draußen auf die Treppe und lasse die Sonne und den Regen ihre Wunder tun, und ich kann Ihnen sagen, sie verschwinden über Nacht! Diesen hier werde ich nicht nach draußen stellen, sondern in der Küche aufbewahren und an Sie denken – und Ihnen allen danken.“