Missbrauch und Vergewaltigung Der Hip-Hop-Star P. Diddy soll auch minderjährige Jungs und junge Männer sexuell genötigt und vergewaltigt haben
Der US-Rapper und Musikproduzent P. Diddy (54) soll einen 16-Jährigen in einem LKW vergewaltigt haben – so lauten die neusten Vorwürfe gegen den einstigen Musikstar. Nach aktuellem Stand soll es über einhundert weitere Opfer geben, darunter auch zahlreiche Männer.
Misshandlungen und Vergewaltigungen
Eine jetzt veröffentlichte Gerichtsakte offenbarte jetzt weitere Anschuldigungen gegen Sean John Combs, wie der Musiker aus New York City mit bürgerlichem Namen heißt. Seit Wochen befindet sich der Rapper in Untersuchungshaft in Brooklyn, der zuständige Richter entschied, ihn nicht unter Auflagen mittels einer Kaution bis zum Prozessbeginn auf freien Fuß zu setzen. Konkret beschuldigen ihn derzeit zwei Frauen und vier Männer, von ihm zwischen 1995 und 2021 sexuell genötigt, misshandelt und körperlich angegriffen worden zu sein. Dazu kommen weitere Anklagepunkte bezüglich Menschenhandel.
Die jetzt öffentlichen Gerichtsakten zeichnen einen düsteres Bild des Rappers. So soll er unter anderem zwei Frauen in einen abgetrennten Raum in einem Hotel eingesperrt und sie dort vergewaltigt haben. Eine der Klägerinnen soll mehrfach darum gebettelt haben, dass er aufhört – was er offenbar nicht tat. Im Gegenteil: Er drohte demnach den Frauen, sie zu töten, wenn sie sich nicht fügen würden.
Vergewaltigung eines 16-jährigen Jungen
Im Jahr 2006 soll Combs dann einen damals 16 Jahre alten angehenden Musiker vergewaltigt haben. Der Rapper habe laut Anklageschrift den Minderjährigen unter Drogen gesetzt und ihn anschließend zum Analverkehr gezwungen. Auch hier bettelte der 16-Jährige, dass der Musikstar aufhören solle, auch hier ließ Combs offenbar nicht von ihm ab. Indes soll der Grammy-Preisträger wiederholt erklärt haben, es werde schon „alles gut“, er solle sich fügen, immerhin wolle er ja „berühmt werden“.
Zwei Jahre später im Jahr 2008 soll Combs einen weiteren jungen Mann in einem Lagerraum des Kaufhauses „Macy´s“ sexuell genötigt und ihn schlussendlich zum Oralverkehr gezwungen haben. Nach der Tat drohten offenbar die Bodyguards des Rappers dem jungen Mann, er solle niemandem davon erzählen, anderenfalls würden sie ihn töten.
Gibt es hunderte Opfer?
Der klagende Anwalt Tony Buzbee erklärte: „Wir erwarten, dass wir in den nächsten Wochen viele weitere Fälle einreichen werden, in denen Herr Combs und andere als Angeklagte genannt werden, während wir weiterhin Beweise sammeln und die Klagen vorbereiten.“ Buzbee und weitere Anwälte hatten zuvor bereits erklärt, dass sich bis heute mehr als 120 mutmaßliche Opfer zu zivilrechtlichen Schritten gegen Combs wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexueller Ausbeutung entschlossen hätten, darunter 25 damals Minderjährige.
Das Management des Rappers wies die Vorwürfe auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zurück. Im Mai 2025 soll das Strafverfahren gegen den Künstler beginnen. Combs war in den 1990er Jahren den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy einer der weltweit erfolgreichsten Hip-Hop- und Rapp-Musiker und verdiente sich zudem als Musikproduzent ein Vermögen. Dreimal wurde der 54-Jährige mit einem Grammy ausgezeichnet.