Russische Künstlerin Sasha Skochilenko verurteilt
Alexandra „Sasha“ Skochilenko (33) protestierte gegen die Invasion der Ukraine. Dazu tauschte sie im April 2022 in einem Supermarkt einige Preisschilder gegen Anti-Kriegs-Botschaften aus. Seither saß sie in Untersuchungshaft. Jetzt wurde sie wegen „Verbreitung wissentlich falscher Informationen über die russischen Streitkräfte“ von einem Gericht in St. Petersburg zu sieben Jahren im Straflager verurteilt.
Amnesty International kritisierte die Gerichtsverhandlung als „Scheinprozess“ und die Bedingungen während der Untersuchungshaft als „menschenunwürdig“. Auch mehr als 350 russische Ärztinnen und Ärzte forderten in einem offenen Brief an Putin Skochilenkos Freilassung: Man habe bei ihr mehrere „schwere chronische Erkrankungen“ diagnostiziert, die eine medizinische Behandlung und eine spezielle Ernährung erfordern.
„Ich vermisse Sasha so sehr, sie ist meine Familie“, so Skochilenkos Partnerin Sonya Subbotina. Die beiden schreiben sich regelmäßig Briefe – treffen oder telefonieren durften sie nicht. In einem der Briefe schrieb die gefangene Künstlerin: „Wie sich herausstellt, verkörpere ich alles, was für Putins Regime unerträglich ist: Kreativität, Pazifismus, LGBTI*, psychologische Aufklärung, Feminismus, Humanismus“. Subbotina will Berufung einlegen.