Für die queere Jugend Lilo Wanders’ COME OUT! Stiftung mit Diversitätspreis ausgezeichnet
Am Montagabend fand im Kölner Musical Dome die vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ in die Wege geleitete Wirtschaftsnacht Rheinland statt. Unter den 350 Gästen war auch Entertainerin Lilo Wanders (67), die an dem Abend für ihre neue Stiftung mit dem Sonderpreis für Diversität bedacht wurde.
COME OUT! Stiftung
Die Stiftung will queeren Jugendlichen dabei helfen, ihren individuellen Weg zu finden. Gegründet wurde sie 2021. Für Wanders sind queere Jugendprojekte der Schlüssel dazu, um jungen LGBTI*-Personen zu zeigen, dass sie nicht allein sind (SCHWULISSIMO berichtete). Dank solcher Projekte lernen junge queere Menschen Gleichaltrige mit ähnlichen Sorgen und Erfahrungen kennen. Und in einer lockeren Atmosphäre bildeten sich daraus fast automatisch Freundschaften.
Im Gegensatz zu Wanders’ Jugend in der Provinz gibt es heutzutage viele Menschen, die sich engagieren und Schutzräume aufbauen, und auch in vielen ländlichen Kommunen wird queere Jugendarbeit gefördert. Um solche Förderungen in Anspruch nehmen zu können, muss der Großteils selbst noch jugendliche Vorstand allerdings manchmal zehn bis fünfzehn Prozent der Kosten selbst stemmen. Da solche Initiativen aber weder von großen Organisationen getragen werden noch Sponsoring-Verträge bekommen, ist das schwierig. Gegenüber Express erklärte Wanders: „Uns ist wichtig, dass junge Menschen andere junge, queere Menschen unterstützen können, ohne sich Gedanken machen zu müssen, wo das Geld herkommt.“
Was die Stiftung plant
Da die Stiftung eine immense Unterstützung erfährt, kann sie entgegen der ursprünglichen Planung schon bald damit beginnen, Projekte zu fördern. Für 2024 ist beispielsweise geplant, in einer ländlichen Gegend erstmals einen CSD ins Leben zu rufen und somit für mehr LGBTI*-Sichtbarkeit zu sorgen. Für die Umsetzung gibt es laut Wanders bereits jede Menge Ideen – da freue sich die Stiftung über jede noch so kleine Spende.
Aufgeschlossene ländliche Gesellschaft
In der heutigen Zeit wirke es durch die Berichterstattung oft so, als geschähen andauernd schlimme Dinge. Auch Wanders lassen zunehmende Berichte von Übergriffen in Großstadträumen zusehends „verzweifeln“. Doch in ihrem ländlichen Wohnort erfuhr Wanders bislang eine „große Aufgeschlossenheit“.
So sei sie zum Beispiel Anfang 2024 bei den Landfrauen eines Nachbardorfes eingeladen, um über die Stiftung zu sprechen und eine Lehrperson habe sie im Absprache mit den Eltern gebeten, die Fragen einer 7. Klasse zu beantworten. Sie glaubt daher noch immer an das Gute und will „eine Lanze für die vielerorts doch recht offene Gesellschaft brechen“. Sowieso sei Wanders „harmoniesüchtig und sehe gern das Positive“.