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Schauspielerin und queere Ikone Wenne Alton Davis ist tot

Verkehrsunfall in New York Schauspielerin und queere Ikone Wenne Alton Davis ist tot

kw - 11.12.2025 - 16:30 Uhr
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Am 8. Dezember wurde die queere Schauspielerin Wenne Alton Davis bei einem Verkehrsunfall in New York City tödlich verletzt. Die 60-jährige Davis, die sich in internationalen Serien und Filmen einen Namen machte, starb nach Angaben der Polizei an schweren Kopfverletzungen, nachdem sie von einem Cadillac-SUV auf der belebten Kreuzung Broadway und West 53rd Street erfasst wurde. Die Polizei bestätigte, dass der Mann am Steuer vor Ort befragt wurde; ein Ermittlungsverfahren läuft noch.

 

Karriere auf Bühne und Bildschirm

Wenne Alton Davis, geboren in North Carolina und lange wohnhaft im New Yorker Stadtteil Queens, war vielen Zuschauerinnen und Zuschauern in bekannten Rollen präsent: Ob als Polizistin in der gefeierten Amazon-Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“, als Gloria in der HBO-Adaption von Larry Kramers „The Normal Heart“ oder in Produktionen wie „Shame“, „Girls5eva“ oder „New Amsterdam“ – Davis überzeugte durch Authentizität und ein nahbares Spiel. In ihrem Alltag arbeitete sie neben der Schauspielerei im Sicherheitsdienst am John F. Kennedy Airport.

Nachbarn und Freundinnen beschrieben sie als äußerst herzlich, offen und hilfsbereit, Eigenschaften, die auch von Branchenkolleginnen und Fans hervorgehoben werden.

 

Anteilnahme und Trauer

Der plötzliche Tod von Wenne Alton Davis hat in der queeren Community und in der Kulturszene tiefe Betroffenheit ausgelöst. Ihr Agent Jamie Harris erklärte:

„Ich kann Wenne Davis nur als ein strahlendes Licht beschreiben. Sie liebte New York, die Schauspielkunst und vor allem ihre Familie und Freundeskreis. Freundlichkeit war keine Geste, sondern Teil ihres Wesens. Wir alle sind überzeugt, dass sie noch viel vorgehabt hätte. Sie wird allen enorm fehlen.“ – Jamie Harris, Clear Talent Group

Auch ihr langjähriger Nachbar Edward Reynoso äußerte Schock und Trauer: Er habe sich Sorgen gemacht, als Davis nach einem Abendessen nicht, wie gewohnt, reagierte. Kurz zuvor soll sie ihm noch für seine Freundschaft gedankt haben.

 

Diskriminierung, Vielfalt und Repräsentanz

Davis nutzte in sozialen Medien die Pronomen they/them, wurde jedoch im privaten Kreis auch mit she/her angesprochen. Gerade für queere und trans* Künstlerinnen und Künstler bleibt Sichtbarkeit in den Medien weiterhin essenziell, wie aktuelle Studien zur Bedeutung von Repräsentation für die psychische Gesundheit von LGBTIQ+-Personen belegen. Mit Werken wie „The Normal Heart“ verkörperte Davis nicht nur Charaktere, sondern trug zur Aufarbeitung gesellschaftlicher Diskurse um die AIDS-Krise und queere Geschichte bei.

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