Trump attackiert LGBTIQ+ Verbote im Bereich queerer Gesundheit, Verbote in Museen
US-Präsident Donald Trump hat diese Woche bisher erneut zweimal die queere Community in den USA angegriffen – zum einen übernimmt die größte Krankenversicherung der Regierung nun nicht mehr die Kosten für geschlechtsangleichende Behandlungen, zum anderen hat Trump über sein soziales Netzwerk „Truth Social“ angekündigt, er will staatliche Museen verstärkt kontrollieren lassen. Anwälte sollen ähnlich wie zuvor bei Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen nun auch Museen unter die Lupe nehmen im Kampf gegen „Wokeness“.
Streichung bei Krankenversicherung
Beinahe stillschweigend hat der US-Präsident in dieser Woche festgesetzt, dass der größte Krankenversicherer der Regierung die Übernahme der Kosten für die medizinische Behandlung von trans* Menschen streicht – auch für Erwachsene. Konkret wurde festgehalten, dass „chemische und chirurgische Veränderungen der Geschlechtsmerkmale einer Person durch medizinische Eingriffe einschließlich Dienstleistungen zur Geschlechtsumwandlung unabhängig vom Alter nicht mehr von den FEHB- oder PSHB-Programmen übernommen werden.“
Davon betroffen sind laut der Schätzung des Williams Institutes in den USA rund 14.000 trans* Bundesangestellte. Ausnahmen gibt es nur noch für Patienten, die sich „mitten in einer chirurgischen und/oder hormonellen Behandlung wegen diagnostizierter Geschlechtsdysphorie befinden“. Die Gesundheitsdienstleister haben dabei die Aufgabe, „von Fall zu Fall“ zu entscheiden. Beratungsleistungen für queere Menschen von einem Anbieter für psychische Gesundheit werden weiterhin übernommen, auch religiös orientierte Beratungen werden hier fortlaufend finanziert.
Kritik von queeren Vereinen
Kritik kommt von diversen queeren Verbänden wie der Human Rights Campaign. Präsidentin Kelley Robinson erklärte: „Jeder sollte Zugang zu der Gesundheitsversorgung haben, die er benötigt – Punkt. Aber dieser jüngste Schritt der Trump-Regierung eskaliert den Krieg der extremen Rechten gegen die medizinisch notwendige Gesundheitsversorgung von Transgender-Personen (…) Die Einführung pauschaler Verbote für die Versorgung von Menschen wirft uns um Jahrzehnte zurück und betrifft nicht nur Bundesangestellte, sondern stürzt auch ihre Ehepartner, Angehörigen und erwachsenen Kinder in eine Krise.“
Kampf gegen „Wokeness“
Parallel dazu führt Trump auch anderweitig seinen Kampf gegen die queere Community und explizit gegen „Wokeness“ fort. Die nun angeordnete Überprüfung aller staatlicher Museen erfolgt nach einem Disput mit dem berühmten Smithsonian Institut und seinen insgesamt 21 Museen in direkter Nachbarschaft des Weißen Hauses. „Dort wird nur diskutiert, wie schrecklich unser Land ist, wie schlimm die Sklaverei war und wie schlecht es den Unterdrückten ging. Nichts über Erfolg, nichts über Glanz, nichts über die Zukunft“, so Trump. Die Museen in den USA seien laut Trump dabei die letzte Bastion der „woken Kultur“.
Queere Verbände wie GLAAD befürchten, dass damit auch alle Themen rund um LGBTIQ+ in staatlichen Museen stark minimiert oder ganz entfernt werden sollen. Der landesweite Angriff auf die Kulturinstitutionen erfolgt, nachdem Trump bereits im März angeordnet hatte, die „unangebrachten Ideologien“ aus den rund zwanzig Nationalmuseen von Smithsonian zu entfernen und zudem verfügen ließ, dass US-Bildungseinrichtungen die Bundesmittel gestrichen werden, wenn sie an Diversitätsprogrammen und Richtlinien für trans* Menschen festhalten oder propalästinensische Proteste weiter hinnehmen würden. Trumps neue Parole jetzt: „woke is broke“ – Woke ist am Ende. Der nächste Schlag ist auch bereits geplant: Zunächst in Florida, dann womöglich landesweit, sollen Zebrastreifen in Regenbogenfarben als Symbole für Verbundenheit mit der LGBTIQ+-Community übermalt werden.