Studie über Handy-Apps Grindr und OkCupid geben persönliche Informationen weiter
Finn Myrstad vom norwegischen Verbraucherverband betreute die Studie „Out of Control: How Consumers Are Exploited by the Online Advertising Industry“. Diese sollte herausfinden, wie weit von Handy-Apps gesammelte Informationen wandern. Erschreckend: Dating-Apps gaben zum Beispiel Dating-Entscheidungen und genauen Standort an Werbetreibende weiter – so entstehe quasi ein Tracking-Netzwerk.
Grindr gab zum Beispiel Tracking-Codes seiner Nutzer und den Namen der App an mehr als ein Duzend Firmen weiter – damit kennzeichnete sie die betreffenden Individuen effektiv mit ihrer sexuellen Orientierung. Die Firmen teilten diese Daten ihrerseits mit vielen anderen Unternehmen. Die Dating-App OkCupid gab ebenfalls Angaben zur Ethnizität und die Antworten ihres intimen Nutzer-Fragebogens weiter – und zwar an ganze 300 Werbe- und Analyse-Partner, wie die New York Times schreibt.
Die Daten erlauben es zahlreichen Firmen, einzelne Nutzer zu kategorisieren, um ihnen maßgeschneiderte Werbebotschaften zu senden. Der norwegische Verbraucherverband plant, rechtliche Schritte gegen Grindr und fünf andere Unternehmen einzuleiten, die wahrscheinlich das europäische Datenschutzrecht unterwandern.