Stärkung der Aidshilfe Sachsen-Anhalt investiert massiv in die Aidshilfe
Mit einem starken Signal fördert der Bundesstaat Sachsen-Anhalt jetzt die beiden Aidshilfen im Bundesland und bewilligte jetzt fast 530.000 Euro Förderung für dieses und nächstes Jahr. Für die landesweite Deutsche Aidshilfe ein wichtigstes Statement, da mancherorts in letzter Zeit immer wieder versucht wird, lebenswichtige Fördermittel zu kürzen.
Aufklärung bleibt wichtig
„Die Aufklärung zu HIV, Aids und den sexuell übertragbaren Krankheiten ist Sachsen-Anhalt besonders wichtig. Dazu gehört auch, dass wir die vorhandenen Ängste und Unsicherheiten in der Bevölkerung ernst nehmen und weiter über die Krankheit und den Umgang mit HIV informieren. Das Wissen um den Umgang mit HIV ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, eine Ausgrenzung von Betroffenen zu verhindern“, so Gesundheits- und Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bei der Übergabe des Fördermittelbescheides in Magdeburg. Die Deutsche Aidshilfe bekräftigt dazu: „Viele Aidshilfen müssen um ihre Finanzierung kämpfen – obwohl sie immer mehr leisten, zum Beispiel Info und Beratung zu Affenpocken / Mpox.“
Vernetzung und Kooperation wichtig
Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Institutes (RKI) wurde bei 45 Menschen in Sachsen-Anhalt 2021 erstmals HIV diagnostiziert. Insgesamt leben bundesweit rund 90.800 Menschen mit der Krankheit, davon rund 1.420 in Sachsen-Anhalt. Von den 90.800 Menschen mit HIV kennen 90 Prozent ihre Diagnose, davon sind wiederum 96 Prozent in Behandlung. 96 Prozent dieser Therapien verliefen erfolgreich. Ein wesentlicher Aspekt für die hohen Erfolgszahlen ist laut der Aidshilfe die gute Vernetzung und Kooperation zwischen den einzelnen Landesstellen, dem Gesundheitsministerium und den Beratungsstellen. Hinzu kommen niederschwellige Angebote für Prävention, Beratung und Testung und eine konsequente Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung. Dabei betont Ministerin Grimm-Benne: „Dennoch muss der Zugang zu Beratung und Diagnostik für alle weiterhin in hoher Qualität sichergestellt werden, um wirklich alle Betroffenen erreichen zu können.“
Aidshilfen und Affenpocken
Bereits schon früh haben sich die Aidshilfe im vergangenen Jahr auf die neue Gefährdungslage durch die Affenpocken eingestellt – als erste Institution hatte die Deutsche Aidshilfe auch ausreichend Impfdosen für alle Risikopersonen gefordert. In Sachsen-Anhalt habe die Aidshilfe schnell den dringend benötigten Beratungsbedarf zur Aufklärung bezüglich der Übertragung, der Behandlung sowie der Impfung und zu Schutzmöglichkeiten reagiert: „Dies hat entscheidend zur Eindämmung der aufgetretenen Erkrankung in Sachsen-Anhalt beigetragen“, so Grimm-Benne. Die Hoffnung seitens der Deutschen Aidshilfe ist jetzt groß, dass von Sachsen-Anhalt eine Signalwirkung auch an andere Bundesländer ausgeht, die immer wieder darüber debattieren, Fördermittel zu kürzen.