Reformbedarf beim Thema Trotz rechtlicher Hürden: Jens Spahn hat Kinderwunsch
Unionsfraktionsvorsitzender Jens Spahn hat in einem aktuellen TV-Interview offen darüber gesprochen, sich gemeinsam mit Ehemann Daniel Funke eine Familie vorstellen zu können. In der Sendung „Pinar Atalay“ auf ntv wurde Spahn konkret auf einen möglichen Kinderwunsch angesprochen – ein Thema, das er bereits vor einigen Jahren öffentlich angedeutet hatte. Nun gab der CDU-Politiker zu, dass der Wunsch bislang unerfüllt blieb und die Voraussetzungen für gleichgeschlechtliche Paare weiterhin erschwert seien. Dennoch könne er sich ein Leben mit Kindern grundsätzlich gut vorstellen.
Familie, Politik und rechtliche Hürden
Die offene Aussage von Spahn, der seit 2017 mit Journalist und Kommunikationsmanager Funke verheiratet ist, lenkt den Blick auf die Herausforderungen queerer Paare bei der Familiengründung in Deutschland. Zwar war die Einführung der „Ehe für alle“ im Jahr 2017 ein gesellschaftlicher Meilenstein. Doch Themen wie das Adoptionsrecht, die Anerkennung beider Partner als Elternteile sowie Zugang zu Reproduktionsmedizin sind für gleichgeschlechtliche Paare noch immer mit Hürden verbunden, wie etwa aktuelle Statistiken der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigen. Laut aktuellen Umfragen wünschen sich etwa 70 Prozent der Deutschen eine rechtliche Gleichstellung von Regenbogenfamilien. Dennoch warten viele Familien auf weitere rechtliche Anpassungen, die mit dem Selbstbestimmungsgesetz oder Reformen beim Abstammungsrecht in Aussicht stehen.
Spahn hatte bereits 2021 im Magazin „Bunte“ geäußert, dass er und sein Partner sich als gute Eltern sehen würden. Konkrete Schritte seien bislang nicht erfolgt, auch das neue Statement ist bewusst vorsichtig gehalten:
„Jetzt sind die Voraussetzungen bei uns sowieso noch etwas schwieriger, um den zu erfüllen. Aber grundsätzlich könnte ich mir das weiterhin gut vorstellen, ja.“— Jens Spahn, ntv-Interview (2025)
Der Wunsch nach Kindern unter gleichgeschlechtlichen Paaren ist durchaus verbreitet. Fachverbände wie der Lesben- und Schwulenverband betonen, dass sichtbare Vorbilder in der Politik ein wichtiges Signal für gesellschaftliche Akzeptanz setzen und Debatten weiter voranbringen können.
Welche Wege öffnen sich für queere Familien?
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen, wie sich das Verständnis von Familie in Deutschland Vielfalt öffnet. Persönlichkeiten wie Jens Spahn und Daniel Funke tragen zur Sichtbarkeit bei. Der gesellschaftliche Diskurs um gleiche Rechte und Anerkennung queerer Elternschaft wird weiter an Bedeutung gewinnen – insbesondere, während rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf den Prüfstand kommen. Bleibt die Frage: Wann ziehen die Gesetze mit den Lebensrealitäten nach?