Queere Schutzeinrichtung Erste LGBTI*-Schutzwohnung in Berlin
Queere Personen, denen familiäre Gewalttaten oder Zwangsheirat drohen, können jetzt in einer Berliner Schutzwohnung unterkommen. Doch diese bietet insgesamt nur fünf Menschen Platz – viel zu wenige in Anbetracht der prekären Lage in der Hauptstadt, zu welcher der Tagesspiegel konkrete Zahlen liefert.
Vor einigen Tagen suchte eine queere Person Zuflucht beim Lesben- und Schwulenverband (LSVD) vor den massiven Drohungen ihrer Familie. Dieser stellte der Person einen Platz in seiner Schutzwohnung am Berliner Stadtrand zur Verfügung, die nun offiziell eingeweiht ist.
Die Adresse ist neben der betroffenen Person nur sechs weiteren Menschen bekannt: vier LSVD-Mitgliedern und zwei Mitarbeitern vom Kreisverband der Arbeiterwohl, die das Projekt finanziert. Wer in die Schutzwohnung kommt, entscheidet der LSVD: Je größer die Gefahr für die jeweilige Person, desto eher erfolgt der Umzug.
Dass die Wohnung nur so wenige Plätze bietet, ist eine Belastung für die Entscheider. Lesben können zwar auf Frauenhäuser ausweichen, doch für Schwule fehlen konkrete Anlaufstellen.