Pride-Disaster Blutige Gegendemonstration in der Ukraine
Am vergangenen Wochenende fand die erste Pride in Charkiw statt. Die Stadt ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte in der Ukraine. Diesmal haben sich die Befürchtungen einer gewalttätigen Gegendemonstration leider bewahrheitet: Rechtsextreme und Ultra-Nationalisten gingen gegen Ende der Veranstaltung auf die Teilnehmer des Marsches los. Etwa 2500 Polizisten in voller Montur versuchten, die circa 2000 Pride-Teilnehmer abzuschirmen und sie vor den Angreifern zu schützen.
Die Gegendemonstranten warfen unter anderem Eier nach den LGBTI*-Demonstranten. Die Polizei setzte Tränengas ein, wodurch sich auch zwei Polizisten in Behandlung begeben mussten. Gay.ch berichtet von 17 verhafteten Gegendemonstranten. Einige Videos zeigen zudem, wie heimkehrende Pride-Teilnehmer im nahe gelegenen Park von Rechtsextremen verfolgt und brutal angegriffen werden.
Schon im Vorfeld zeichnete sich eine heftige Reaktion ab. Bürgermeister Gennady Kernes wollte die Pride sogar per Gerichtsbeschluss verbieten, wurde aber von seinem Stadtrat ausgebremst. Der Rat beschloss ebenso, die Pride-Teilnehmer zu schützen.