Direkt zum Inhalt
PrEP-Wende in den USA
Rubrik

PrEP-Wende in den USA Biden-Administration beschließt Kostenübernahme der injizierbaren PrEP

ms - 24.10.2024 - 14:00 Uhr

Es klingt zunächst wie eine unbedeutende Neuregelung, könnte die Lebenssituation vieler tausender Homosexueller in den USA aber maßgeblich verbessern: Die Biden-Regierung kündigte jetzt eine neue Vorschrift an, die alle amerikanischen Versicherungsanbieter anweist, die injizierbare PrEP (Präexpositionsprophylaxe) in ihren Policen ohne Zuzahlung für die Verbraucher abdecken zu müssen. 

Kampf gegen HIV-Neuinfektionen

Ein politischer Meilenstein bei der Gesundheitsversorgung von schwulen und bisexuellen Männern, die beinahe ausnahmslos zum Kundenstamm der PrEP gehören. Bisher schreckten viele Homosexuelle in den USA vor der Anwendung aufgrund der möglichen Zusatzkosten zurück. 

„Angesichts der geringen Akzeptanz von PrEP in den am stärksten von HIV betroffenen Bevölkerungsgruppen wird diese Versicherungspflicht ohne Kostenbeteiligung dazu beitragen, den Einsatz wirksamerer Formen von PrEP zu fördern und die Zahl der HIV-Übertragungen zu verringern“, bekräftigte Carl Schmid, Geschäftsführer des HIV+ Hepatitis Policy Institute, gegenüber dem Bay Area Reporter. Die zweimal jährlich verabreichte Spritze hat ein praktisch 100-prozentige Wirksamkeit.

Game-Changer bei der PrEP-Versorgung

Die Biden-Administration legt in der neuen Verordnung zudem fest, dass private Krankenversicherungen jedes, von der FDA zugelassene Verhütungsmittel oder medikamentengestützte Kombinationspräparat ohne Kostenbeteiligung abdecken müssen. Die PrEP wurde erstmals 2012 von der FDA zugelassen, um zu verhindern, dass Menschen sich beim Sex mit HIV infizieren. 

Schmid betonte überdies weiter die enorme Wichtigkeit der neu getroffenen Regelungen in den USA: „Ohne diese Kostenbeteiligung würden unserer Meinung nach einige Versicherer weiterhin nur die tägliche orale PrEP abdecken und den PrEP-Nutzern nicht die Wahl lassen, die sie brauchen. Angesichts der Tatsache, dass bis zu einem Drittel der privat versicherten PrEP-Nutzer nach wie vor mit einer Kostenbeteiligung belastet werden, müssen wir sicherstellen, dass sowohl die Bundes- als auch die Landesregulierungsbehörden die Anforderungen an die PrEP-Abdeckung energisch durchsetzen.“

Auch Interessant

Kurzzeit-Schwule in den USA

Ein neuer Trend unter Hetero-Jungs

Ein neuer Trend greift in den USA um sich: Kurzzeit-Schwule. Was das genau ist? Und warum die Höhe dabei eine besondere Rolle spielt? Wir verraten es!
Kampfansage in Hollywood

Neue Pläne für ein Anti-Woke-Studio

PR-Gag oder mehr? Mel Gibson, Mark Wahlberg und Roseanne Barr arbeiten an einem neuen Filmstudio und wollen der "Woke"-Kultur den Kampf ansagen.
Eine heiße Affäre

Gibt es den typischen Fremdgänger?

Gibt es den typischen Fremdgeher? Wie sieht der aus? Britische Forscher wollten es genauer wissen und sorgten für Wirbel im Vereinigten Königreich.
Frohe Weihnachten?!

Kritik am Weihnachtsgruß

Frohe Weihnachten? Bitte nicht! Wer das wünscht, betreibe christliche Kulturimperialismus. Meint zumindest ein US-Diversity-Experte.
Ist das Coming-Out out?

Der neue Trend der queeren Gen-Z

Ist das Coming-Out out? Veraltet sei es, so einige junge queere Aktivisten, die sich lieber ein “Inviting-In” wünschen - aber was ist das genau?
Haftstrafe für Neonazi

Attentatspläne auf Community

2022 wurde ein schottischer Extremist gefasst, nun endlich folgte die Verurteilung. Der Neonazi wollte LGBTI*-Menschen "mit Blut bezahlen" lassen.
Schutz für LGBTI*-Jugendliche

Paris Hilton feiert neue US-Gesetz

Jahrelang hat sich Paris Hilton für einen besseren Schutz von Jugendlichen in Heimen eingesetzt, jetzt wurde das Gesetz im US-Kongress verabschiedet.