LGBTI*-Sichtbarkeit in Polen Online-Paraden statt Corona-Frust
Dieses Jahr fallen die meisten Regenbogenparaden wegen Corona aus – ein herber Schlag für die LGBTI*-Community, gerade in so konservativen Ländern wie Polen. Dort sind die Großveranstaltungen oft die einzige Möglichkeit dazu, auch Menschen in kleineren Städten auf die Community aufmerksam zu machen. Doch auch in Zeiten von Corona möchte man „sichtbar bleiben“, so Aktivistin Cecylia Jakubczak vor der Kampagne gegen Homophobie. Daher findet der Protest dieses Jahr online statt.
So zum Beispiel mit der Internet-Challenge „Ich marschiere, weil …“: Unter dem Hashtag #marszerujemy teilten bisher einige tausend Menschen ein Foto oder Video von einem vergangenen Marsch und vervollständigten den Satz mit ihrer individuellen Botschaft. Im Zuge der Challenge werden immer zwei weitere Personen markiert und herausgefordert. Wer noch nie an einer Parade teilgenommen hat, kann zum Beispiel ein Foto mit Regenbogenfahne im Hintergrund verbreiten. Überraschenderweise gibt es laut dem MDR kaum Hass-Kommentare unter den Beiträgen, obwohl die polnische LGBTI*-Szene in Internet normalerweise Zielscheibe solcher Kommentare ist.