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LGBTI*-Geschichte in Bayern
Rubrik

LGBTI*-Geschichte in Bayern Aufarbeitung der LGBTI*-Geschichte vor dem Kaiserreich angedacht.

ms - 10.07.2023 - 12:00 Uhr

Die bayerische LGBTI*-Community wartet noch immer auf die ersten konkreten Pläne zum versprochenen Landesaktionsplan für die Akzeptanz von LGBTI*-Menschen – noch vor der politischen Sommerpause in Bayern sollte dieser vorgestellt werden, versprach beim CSD München Sozialministerin Ulrike Scharf. Wann der Aktionsplan tatsächlich kommt, wie, und vor allem, ob dabei auch die bayerischen LGBTI*-Verbände mit eingebunden werden, ist noch offen. Auch die 700.000 Euro Budget scheint vielen schwul-lesbischen Vereinen etwas wenig.

Eine lange „queere Geschichte“ in Bayern

Während dem spannungsvollen Warten hat sich jetzt die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag zu Wort gemeldet, sie fordert die Realisierung einer Landesaustellung zur „queeren Geschichte in Bayern“. Sebastian Körber, der queer-politische Sprecher der bayerischen FDP, dazu: „Die LGBTIQ*-Community war und ist ein Teil des Lebens in Bayern – und hat in der bayerischen Geschichte nachhaltig gewirkt: Von der ersten Forderung nach Straffreiheit für gleichgeschlechtlichen Sex im Jahr 1867 in München, über die Vielfalt queeren Lebens in der Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, die Verfolgung und Ermordung queerer Menschen und die Zerstörung der Subkulturen durch die Nazis, den Protest gegen den Paragrafen 175, erste homosexuelle Aktionsgruppen in den 70ern und die Aids-Pandemie bis hin zu den heutigen CSD-Paraden – die queere Geschichte in Bayern ist lang und bewegt. Wir möchten diese aufarbeiten und einem breiten Publikum zugänglich machen.“

LGBTI*-Geschichte vor dem Kaiserreich

Die Staatsregierung müsse daher eine bayerische Landesausstellung realisieren, um die LGBTI*-Community zu würdigen, wohlgemerkt in Zusammenarbeit mit den LGBTI*-Verbänden im Freistaat, so Körber weiter: „Nach der großen Resonanz der wegweisenden und mit dem Grimme-Preis 2023 ausgezeichneten Ausstellung ´TO BE SEEN. Queer Lives 1900–1950´ des NS-Dokumentationszentrums München, ist es folgerichtig, sich der Entwicklungsgeschichte queeren Lebens in Bayern auch vor dem Kaiserreich und nach 1950 zu widmen. ´Im Mittelpunkt stehen die Menschen in Bayern‘, heißt es auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte. Umso mehr ist es ist an der Zeit, die Geschichte queeren Lebens in Bayern im Rahmen einer Bayerischen Landesausstellung sichtbar zu machen.“ Eine Antwort seitens der bayerischen Staatsregierung steht noch aus.

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