Keine Aufklärung im Netz Russischer YouTube-Kanal gesperrt
Wie die taz berichtet, ermitteln die russischen Behörden gegen den YouTube-Kanal „Real Talk“, in dem LGBTI*-Personen mit Kindern über Homosexualität sprachen. Unter anderem unterhielten sich die Kinder in den Videos mit einer Porno-Darstellerin und mit Homosexuellen. Die Video-Serie wurde seither gelöscht und der Kanal von der Informations-Aufsichs-Behörde Rozkomnadzor blockiert.
Das Format soll gegen Artikel 132 des russischen Strafgesetzbuches verstoßen haben. Der Artikel verbietet „gewaltsame Handlungen sexuellen Charakters gegenüber Personen, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben“ und verspricht bei Verstößen 12 bis 20 Jahre Haft. Gegen die Macher der Videos wird wegen „Propoganda nichttraditioneller sexueller Beziehungen zwischen Minderjährigen“ ermittelt.
Laut Walentina Dechtjarenko von der Menschenrechts-Organisation Pravasaschity Otkrytki sollen alle Beteiligten bereits vorgeladen worden sein. Den Müttern zweier der Kinder drohte man mit dem Entzug des Sorgerechts, andere Eltern erhielten Besuch vom Jugendamt. Einige Stimmen behaupten, die Eltern seinen dazu gezwungen worden, der Fragestunde mit ihren Kindern zuzustimmen – blanker Unsinn, so Dechtjarenko.