Im Zeichen des Regenbogens „Dieses Projekt trägt dazu bei, die Menschen daran zu erinnern, dass es uns immer schon gegeben hat.“
Kurz vor dem diesjährigen Pride in London hat Bürgermeister Sadiq Khan erklärt, dass fünf Tafeln an verschiedenen Stellen in der Stadt angebracht werden, um bedeutende Menschen, Orte und Momente der schwul-lesbischen Geschichte zu würdigen. Die neuen Tafeln werden an Standorten in Greenwich, Peckham, Westminster, Ladbroke Grove und Haringey montiert werden.
Ein starkes Symbol für die Londoner Gay-Community
Die LGBTI*-Community in London zeigte sich begeistert von dem Projekt, wie David Robson vom Londoner LGBT+ Forum Network gegenüber der BBC erklärte: „Dieses Projekt trägt dazu bei, die Menschen daran zu erinnern, dass es uns immer schon gegeben hat, in guten wie in schlechten Zeiten!“ Die Organisation wird die Regenbogentafeln in den kommenden Monaten anbringen, finanziert von einer Kommission für Vielfältigkeit im Auftrag des Londoner Bürgermeisters.
Khan gilt seit Jahren als starker Befürworter und Unterstützer von Homosexuellen und queeren Menschen, auch beim CSD am Wochenende wird er voraussichtlich erneut mit dabei sein. Die Chancen stehen gut, dass der Pride am Samstag zu eine der größten CSD-Veranstaltungen weltweit wird, über 1,5 Millionen Gäste werden am Wochenende in der Stadt erwartet.
Meilensteine der britischen Gay-Bewegung
Um die Gedenktafeln zu sehen, müssen die London-Urlauber allerdings ein anderes Mal erneut zu Besuch kommen, so schnell werden sie dann doch nicht montiert werden. Die Tafeln würdigen das Black Lesbian and Gay Centre in Peckham, das erste Zentrum in Europa, das Beratung und Unterstützung für die Gay-Community anbot, sowie das London Lighthouse, ein Zentrum und Hospiz für Menschen mit HIV und AIDS in Ladbroke Grove und zudem auch die Section 28, die erste Lesben- und Schwuleneinrichtung ihrer Art im Haringey Civic Centre. Zudem wird die Journalistin und Aktivistin Jackie Forster geehrt, die die Zeitschrift Sappho sowie die dazugehörige Aktivistengruppe in Westminster mitbegründete.
Eine Ehrung für „Beautiful Thing“
Ebenso geehrt wird dann noch der britische Film „Beautiful Thing“ aus dem Jahr 1996 – für viele Schwule bis heute einer der schönsten Gay-Filme aller Zeiten. Der Film spielt in Thamesmead und Greenwich und erzählt die Geschichte über die erste Liebe zwischen zwei Schuljungs im Arbeiterviertel von London. Die Gedenktafel wird folgerichtig deswegen auch Ende Juli in der Greenwich Tavern enthüllt. Der Drehbuchautor von „Beautiful Thing“, Jonathan Harvey, erklärte dazu sichtlich bewegt: „Ich bin sehr gerührt, dass der Film auf diese Weise gewürdigt wird. Als wir vor fast 30 Jahren an einem glühend heißen Tag in diesem Pub gedreht haben, konnten wir nicht ahnen, dass der Film die Menschen immer noch berühren würde.“