Finanzprobleme bei CSDs Die Zusage der Fördermittel sei ein "Lotteriespiel"
Vor wenigen Tagen erst sagte das Team des CSD in Wittenberge in der Prignitz den Pride ab – Hintergrund waren schlichte Finanzierungsprobleme. Nun zeigt sich, dass auch andere CSD-Veranstalter Geldprobleme haben. Nach Ansicht der Landeskoordinierungsstelle „Queeres Brandenburg“ sei ein großer Aspekt dabei, dass beantragte Fördergelder oftmals erst sehr kurzfristig genehmigt werden würden.
Absage als letztes Mittel
Jirka Witschak von der Landeskoordinierungsstelle spricht gegenüber der Deutschen Presse Agentur von einem „Lotteriespiel“, gerade in Brandenburg. Dem stimmt auch Jessika Muhs vom Kreisjugendring Prignitz zu, die den CSD in Wittenberge absagen musste, weil man bis sechs Wochen davor keine ausreichenden Zusagen hatte und rund ein Drittel des benötigten Geldes damit fehlte: „Wenn das so lange dauert, kann ich nichts machen.“
Mehr Sicherheit nach der Landtagswahl?
Besonders groß sei das Risiko dabei für kleinere Vereine. Witschak hofft darauf, dass nach der Landtagswahl im September im Bundesland die Mittel künftig direkt aus dem Landesaktionsplan kommen und dabei um 100.000 Euro pro Jahr erhöht werden, das würde eine Planungssicherheit auch für kleine CSD-Veranstalter bringen.
Das Grundproblem der langen Wartezeiten bei den Fördergeldern kennt auch Candy Boldt-Händel vom CSD Oberhavel in Oranienburg: „Wir schwimmen mit unseren Finanzen, wir haben aber einen Plan B.“ Im Notfall soll der CSD in einer abgespeckten Variante stattfinden.