Erschütternde Statistiken LGBTI*-feindliche Übergriffe um ein Drittel gestiegen
Allein von Januar bis Oktober dieses Jahres nahm die Berliner Polizei 261 Übergriffe gegen LGBTI*-Personen auf. Damit hat sich deren Anzahl im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um ein Drittel erhöht: 2018 waren es 184. Besonders viele Anzeigen gab es laut dem Tagesspiegel in Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Tempelhof-Schöneberg.
Diese Zahlen veröffentlichte Polizeipräsidentin Barbara Slowik bei der Verleihung des Respekt-Preises des Berliner Bündnisses gegen Homophobie. Die Auszeichnung gewann der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg, der über Homosexualität aufklärt und dafür sensibilisiert.
Den Grund für die Steigerung sieht Slowik in der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft. In solchen Zeiten sei es wichtig, eng beieinander zu stehen und einander zu unterstützen. Die Beamtin appellierte an ihre Zuhörer: „Bitte kommen Sie zur Polizei“ – nur mit Zeugenaussagen könne man Verbrechen aufklären und weitere verhindern. Die Aufklärung von Hasskriminalität sei besonders schwierig, meinte auch Berlins Generalstaatsanwältin Margarete Koppers. Die Untersuchung müsse oft wegen mangelnder Beweise eingestellt werden.