Eklat um Rachel Devine „Kleingeistige Aktion“ rund um Deadname-Bezeichnung
Das US-Gesundheitsministerium (HHS) unter Leitung von Robert F. Kennedy Jr. hat den Vornamen „Rachel“ aus dem offiziellen Porträt von Admiral Rachel Levine entfernt und durch ihren Deadname ersetzt. Die Änderung erfolgte im Rahmen der normalerweise dauerhaften, institutionellen Ausstellung. Levine war die erste trans* Person, die vom US-Senat bestätigt wurde – ein Amt, das sie unter Präsident Joe Biden übernahm.
Namensplakette ausgetauscht
Im siebten Stock des Humphrey-Gebäudes in Washington D.C. hängen die Porträts der Leiter des Public Health Corps beim HHS. Levines Porträt ist darunter, zuletzt wurde allerdings vorerst unbemerkt von der Öffentlichkeit die Namensplakette ausgetauscht. Die Veränderung scheint während des kürzlichen bundesweiten Regierungsstillstands erfolgt zu sein.
In den US-Medien werfen solche Maßnahmen insbesondere während eines Shutdowns sofort Fragen auf, denn während jener Zeit dürfen Mitarbeiter eigentlich nur Tätigkeiten ausführen, die die öffentliche Sicherheit oder gesundheitliche Notfälle betreffen. Das Entfernen des Schutzglases und das Einsetzen einer neuen Namensplakette fällt da offensichtlich nicht darunter.
Bigotterie und Kleingeistigkeit
Adrian Shanker, Levines ehemaliger Stellvertreter und Leiter des Office of the Assistant Secretary for Health Policy, bezeichnete die Änderung als problematischen Missbrauch institutioneller Macht: „Während ihrer gesamten Zeit als Assistant Secretary for Health und Admiral des United States Public Health Service war Admiral Levine eine engagierte Beamtin im Bereich öffentliche Gesundheit. Sie arbeitete daran, die HIV-Epidemie zu beenden, auf Syphilis-Ausbrüche zu reagieren, die psychische Gesundheit und Ernährung zu verbessern und wirklich für die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Amerikaner zu arbeiten. Und es scheint, dass das, was die Leute dort jetzt tun, kleine Akte von Kleingeistigkeit und Bigotterie sind. Es ist nicht nur unfair gegenüber Admiral Levine, sondern auch gegenüber dem amerikanischen Volk, dass dies das Niveau an Ernsthaftigkeit der derzeitigen politischen Ernennungen beim HHS ist.“
Gesundheitsministerium verteidigt Vorgehen
Das HHS verteidigte indes die Namensänderung. In einer Erklärung hieß es, dass die Priorität des Ministeriums darin bestehe, „sicherzustellen, dass die intern und extern präsentierten Informationen dem Goldstandard der Wissenschaft entsprechen“. Gleichzeitig betonte das HHS, dass man weiterhin darauf fokussiert sei, „schädliche Politiken, die unter Levine eingeführt wurden, rückgängig zu machen“ und die „biologische Realität“ zu fördern – eine Formulierung, die laufende Bemühungen widerspiegelt, trans* Personen aus diversen Materialien und Einrichtungen zu entfernen.
Shanker betonte indes, dass die Änderung Teil eines größeren Musters seien, das darauf abziele, trans* Personen ganz aus dem öffentlichen Leben zu entfernen: „Es scheint, als wären sie besessen von trans Personen und davon, nicht nur ihre Rechte und den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu entfernen, sondern sogar ihre grundsätzliche Existenz.“
Levine will sich nicht äußern
Levine selbst, die derzeit reist und keine persönlichen Interviews gibt, äußerte über Shanker in einer kurzen Stellungnahme: „Es war mir eine große Ehre, im United States Public Health Service Commissioned Corps zu dienen. Mein Fokus lag und liegt weiterhin darauf, wie wir Gesundheitsgerechtigkeit und öffentliche Gesundheit für alle voranbringen können. Zu dieser Art von kleingeistiger Aktion werde ich mich nicht äußern.“
Levine war vom März 2021 bis Januar 2025 „Assistant Secretary for Health“ im U.S. Department of Health and Human Services (HHS). Gleichzeitig war sie als Admiralin im U.S. Public Health Service Commissioned Corps (USPHS) tätig — sie war die erste trans* Person, die als Vier‑Sterne‑Admiralin bestätigt wurde. In dieser Funktion leitete sie das USPHS und war damit die ranghöchste Gesundheitsbeamtin dieses Dienstes.