„Du musst nur diskret sein“ Über LGBTI* in homophoben Ländern
In Georgien gibt es so einige rechtsradikale Gruppierungen. Außerdem gehören fast 85 Prozent der Bevölkerung der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche an, die noch viel konservativer eingestellt ist als die Hauptströmung des Katholizismus. LGBTQNation schreibt über die Erfahrungen von vier georgischen Männern.
Keiner von ihnen ist offen schwul oder bi. Zwei von ihnen haben sich engen Freunden und ausgewählten Familienmitgliedern gegenüber geoutet. Dennoch empfinden die Georgier es nicht als besonders schwer, in Georgien schwul oder bisexuell zu sein: Dates und Beziehungen seien Privatsache – darüber müsse sonst niemand Bescheid wissen. Man müsse eben nur „ein bisschen diskret“ sein. Keiner der Befragten will eine Alibi-Frau zu heiraten. Das scheint allerdings in der vorangegangenen Generation noch anders gewesen zu sein: Viele Über-Dreißig-Jährige heirateten dennoch und blieben auch dabei.
Obwohl sich eine solche Denkweise für Außenstehende befremdlich anhört, scheinen viele Georgier glücklich damit: Die Beziehungen zu homophoben Familienmitgliedern und Freunden scheinen ihnen wichtiger zu sein als eine offen homosexuelle Beziehung.