Bürgermeister-Verbot aufgehoben Gericht erlaubt polnische Pride
Am kommenden Samstag findet eine Pride-Parade in der 123.000 Einwohner starken Stadt Gorzów Wielkopolski statt. Deren Bürgermeister Jacek Wójcicki wollte den Marsch zunächst verbieten – aus Sicherheitsgründen. Er habe Bedenken wegen der rund zwanzig nachträglich angemeldeten Gegendemonstrationen und die Parade deswegen verboten. Medienberichten zufolge dürfe eine solche Gegenveranstaltung allerdings nur dann stattfinden, wenn sie vor der Pride angemeldet wurde.
Die Organisatoren ließen das Verbot nicht auf sich sitzen und zogen vor Gericht. Dieses hob das Verbot des Bürgermeisters auf. Wie die Veranstalter bekannt gaben, kann der „Marsch der Gleichberechtigung“ wie geplant durchgeführt werden.
Dieses Jahr sollen in Polen etwa 25 Demonstrationen für Gleichheit stattfinden. Doch der Widerstand wächst, nicht zuletzt durch die Hetze der römisch-katholischen Kirche. Im Juli eskalierte eine Parade in Bialystock: Hier bewarfen Hooligans die circa 800 LGBTI*-Demonstranten mit Pflastersteinen, Flaschen und Knallkörpern. Demos in Plock und Radamsko verliefen hingegen weitgehend friedlich.