Adoptions-Streit Schwules Paar flieht aus Russland
Vor knapp zehn Jahren heirateten Evgeny Erofeyev und Andrei Vaganov in Dänemark. Kurz darauf adoptierte Vaganov zwei Söhne, die heute 12 und 14 Jahre alt sind. Erst nachdem der jüngere Yuri wegen starker Bauchschmerzen ins Krankenhaus musste, begann der Kampf mit den russischen Behörden. Man warf dem Paar einen Verstoß gegen das Anti-LGBTI*-Propaganda-Gesetz vor und strengte eine Untersuchung wegen sexueller Gewalt an.
Laut dem russischen Nachrichten-Portal Meduza wurde das Paar nach Yuris Entlassung von der Polizei verhört. Yuri wurde einer für ihn traumatischen körperlichen Untersuchung unterzogen, die sexuellen Missbrauch ausschließen sollte. Nachdem die Behörden Yuri in ein staatliches Rehabilitations-Zentrum schicken wollten, obwohl sie keinen Missbrauch nachweisen konnten, floh die Familie aus Russland.
Am 15. Juli hieß es in einer Parlamentsrede, Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare führten zum Untergang der Menschheit. Darauf eröffnete der Untersuchungsausschuss eine Klage gegen die Agentur, die Vaganov die Adoptionen zugestanden hatte.