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Fabian Freistühler
Rubrik

Young & Successful Fabian Freistühler

km - 14.12.2019 - 18:00 Uhr

Jan (20) zeichnet sich vor allem durch seine emotionale Intelligenz aus. Sein phasenweises harsches und impulsives Auftreten täuscht nicht darüber hinweg, dass er sich nichts mehr wünscht, als einen Partner, an den er sich anlehnen kann. Nach der Trennung von seinem langjährigen Freund Noah, muss Jan die Fähigkeit zu vertrauen neu erlernen und macht dabei eine folgenschwere Bekanntschaft.

Ein Kurzumschlag unseres jungen und erfolgreichen Protagonisten. Zwar handelt es sich dabei um den Beschreibungstextes seines Charakters in „Kuntergrau“, aber Schauspieler Fabian Freistühler fasste selbst zusammen: „Mein Charakter kommt mir zum Glück auch in vielen Punkten entgegen, da ich mich in einigen Situationen vermutlich ähnlich verhalten würde wie er.“

Fabian Freistühler - Schauspieler

Aber alles auf Anfang: Fabian Freistühler ist im Oktober 1996 in Essen geboren und hat dort auch sein Abitur gemacht. In Köln hat er dann Englisch und Medienkulturwissenschaften studiert, wobei er ein Jahr sogar in London verbrachte. Schlussendlich wechselte er aber auf die FU Berlin und setzt dort sein Studium fort. Momentan arbeitet er an den letzten Vorbereitungen seines YouTube Kanals „TheFabFabian“. Sein Outing war nie ein Problem, denn Freunde und Familie haben fast allesamt entspannt reagiert, seine Mutter bleibt bis heute sein größter Fan.

Seine Leidenschaft fürs Schauspiel begann recht früh: „Ich habe mein Gymnasium damals nur gewählt, weil es viel Wert auf Theaterpädagogik als Teil des Lehrplans gelegt hat. Schon in der Schule durfte ich meine Leidenschaft deshalb ausleben und bin noch vor meinem Abi ein Teil von „Kuntergrau“ geworden.
Für wen „Kuntergrau“ kein Begriff ist, dabei handelt es sich um eine Webserie, die durch Spenden und Herzblut finanziert wird. Es gibt bereits zwei Staffeln im Internet frei zugänglich zu sehen. Die dritte, längste und aufwändigste soll laut Fabian „im Sommer 2020 erscheinen“. Die Serie begleitet fünf schwule Freunde, die mit ihren Problemen und Hoffnungen den Alltag versuchen zu bewältigen. Liebe, Verlust, Sex, HIV, Fetische und mehr sind Themen, die dabei eine große Rolle spielen.

Fabian Freistühler mit der blutigen Wahrheit über Sexszenen

Beim Thema Sex gehören natürlich auch Sexszenen dazu, die waren für den 23-jährigen anfangs ziemlich seltsam, bis sie dann recht zügig zur Routine wurden: „Vor meiner ersten Sexszene wusste ich überhaupt nicht, was mich erwarten würde. Letztendlich sind Sexszenen aber die vermutlich unerotischsten Momente überhaupt am Set. Sexszenen sehen schnell trashig aus und um das zu vermeiden sind sie vor allem Arbeit. Man hat überhaupt keine Zeit, um sich irgendwelche erotischen Gedanken zu machen, denn der Kopf ist damit beschäftigt, dass am Ende auf der Kamera alles gut aussehen muss.“, erklärt der Schauspieler.

Vor der Kamera hat er also alles im Griff, am Schreibprozess ist er allerdings nicht beteiligt: „Natürlich hat man auf die Szenen, in denen man vorkommt, letztendlich auch einen gewissen Einfluss. Damit verändere ich allerdings nicht den bereits geschriebenen Plot.“

Aber dafür hat man ja auch ein Team. Die Premiere der zweiten Staffel vor einem Publikum von 500 Personen bezeichnet Fabian als einen seiner schönsten Momente im Leben: „Wir stecken viel Herzblut und Leidenschaft in dieses Projekt und erst in solchen Momenten realisiert man wirklich, wie viele Menschen wir mit dieser Arbeit erreichen können. Es ist ein schönes Gefühl so einen Zuspruch zu bekommen, vor allem wenn wir Menschen mit unserem Projekt helfen können.“

Fabian Freistühler hilft Menschen mit Kuntergrau

Unter dem Schutzmantel der Anonymität wird im Internet oft mit Hass und Beleidigungen um sich geworfen. Homophobie ist in Kommentaren auf Facebook, YouTube und Co leider nicht unüblich. Doch Fabian war überrascht von der Resonanz: „Schon nach Staffel eins war das Feedback viel überwältigender, als ich es erwartet hätte und wir haben schnell Rückmeldungen aus der ganzen Welt bekommen. Wir haben eine Reichweite erreicht, die keiner von uns erwartet hat.
Um ehrlich zu sein, habe ich mit mehr Hass uns gegenüber gerechnet. Gerade explizite Szenen führen bei YouTube ja häufig zum Aufschrei der Hater, das blieb bei „Kuntergrau“ aber tatsächlich größtenteils aus. Natürlich haben auch wir Hasskommentare bekommen und werden auch in Staffel drei wieder welche finden, es hätte aber noch viel schlimmer kommen können.“

Jungen Schauspielern rät er: „Lasst euch nicht entmutigen. Viele Dinge funktionieren nicht direkt auf Anhieb perfekt und manchmal braucht es Umwege. Selbst wenn ihr euch, so wie ich, absichtlich für einen Umweg entscheidet ist das ok und ihr müsst euch dafür vor niemanden rechtfertigen.“

Fabian Freistühler Umgang mit Hatern

SCHWULISSIMO wünscht weiterhin viel Erfolg und eine baldige Premiere von „Kuntergrau“ Staffel drei.

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