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Ist ein Sexroboter der Liebespartner der Zukunft? // © Pexels

Sexroboter Liebespartner der Zukunft?

Redaktion - 08.02.2022 - 14:54 Uhr
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Die Corona-Pandemie hat unser digitales Sozial- und Sexleben ausgebaut und auf die Probe gestellt. Wer nicht im realen Leben daten konnte, musste dafür auf virtuelle Bereiche ausweichen. Online-Dating und Sex-Services haben stark zugenommen. Für viele ist die rein virtuelle Kontaktaufnahme aber nicht ausreichend. 

Künftig könnten wir einsame Phasen dieser Art mit einem Sexroboter umgehen. Die Fantasie kennen wir aus Filmen wie A.I. oder Westworld, in denen menschenechte Roboter als Sexualpartner genutzt werden können. Wie weit sind wir in der realen Welt mit der Entwicklung von Sexrobotern und ersetzen sie bald unsere menschlichen Liebesbeziehungen?

Wie funktioniert ein Sexroboter?

Unter der Kunststoffhaut des Sexroboters liegt ein Metallskelett. Dieses ist mit Motoren und Gelenken ausgestattet. Auch das Gesicht des Roboters ist mit Mechanik versehen. So kann er Gesichtsausdrücke zeigen und Mundbewegungen beim Sprechen imitieren. 

Die Motoren sind mit einer Art Bordcomputer verbunden, über den die Bewegungen des Roboters gesteuert werden können. Er hat meist eine versteckte Bedienungsoberfläche, beispielsweise ein Touchscreen unter der Perücke am Hinterkopf, über das man Einstellungen vornehmen kann.

Moderne Modelle arbeiten mit Sensoren und einer künstlichen Intelligenz, die auf Sprachbefehle reagieren und sogar simple Unterhaltungen führen kann. Durch Sensoren kann der Sexroboter beispielsweise dann stöhnen, wenn man sensible Bereiche anfasst. Zudem hat er ein Heizsystem, damit eine lebensechte Temperatur simuliert werden kann. 

Für diese Fähigkeiten benötigt der Roboter einen Akku und ein Ladekabel, das ihn regelmäßig mit neuer Energie versorgt.

Sexroboter oder Sexpuppe?

Sexpuppen sind keine Neuigkeit mehr. Aber auch sie haben sich seit der berühmten Gummipuppe zum Aufblasen enorm weiterentwickelt. Heutige Sexpuppen sehen – wenn gewünscht – beinahe menschlich aus und fühlen sich auch so an. Zudem können viele Anbieter das Aussehen und die Tiefe von Öffnungen individuell anpassen.

Eine männliche Marielove Dolls Sexpuppe ist ein gutes Beispiel. Ihre Basis ist ein Metall-Gestell, mit dem man die Puppe beliebig positionieren kann. Ihre Haut besteht aus TPE. Das steht für thermoplastische Elastomere. Diesen Kunststoff kennen wir bereits von vielen Sexspielzeugen. Es fühlt sich weich und hautecht an und lässt sich leichter bewegen als Materialien wie Silikon.

Von einem Sexroboter sprechen wir erst dann, wenn Elektrotechnik wie Sensoren, Motoren und oft auch eine Art künstliche Intelligenz im Spiel sind.

Männliche und weibliche Sexroboter

Sexroboter lassen sich genauso bauen, wie man sie gerne hätte. Nicht nur ihre Köpfe lassen sich austauschen. Auch Brustwarzen, Penisse, Vaginal-, Mund- und Analschläuche lassen sich genau nach den eigenen Vorlieben auswählen. So kann jeder genau die gendergerechten Sexroboter auswählen, die ihm oder ihr gefallen.

  • Klassisch sind die „männlichen“ Sexroboter mit Sixpack, männlicher Brust, Penis und männlicher Behaarung, Bartwuchs und männlicher Stimme ausgestattet.
  • Die „weiblichen“ Sexroboter haben eine künstliche Vagina, Brüste, mehr Kurven, eine weibliche Stimme und andere weibliche Attribute.
  • Es besteht aber auch die Möglichkeit, Attribute beider Geschlechter zu mixen.

Künstliche Intelligenz für das Schlafzimmer

Sexpuppen und -roboter sollen unsere sexuellen Fantasien erfüllen. Zu diesem Zweck können wir sie individuell anpassen. Wirklich viel Spaß macht das aber erst dann, wenn sich die Erfahrung realitätsnah anfühlt. Deshalb ist die Gestaltung vieler Sexroboter heute sehr menschenähnlich. 

Auch die künstliche Intelligenz ist aus diesem Grund eingebaut. Sie gibt dem Roboter die Fähigkeit, sich eigenständig zu bewegen und sogar auf unsere Handlungen, Befehle und Gespräche zu reagieren und Dinge zu lernen.

Das Ziel moderner Sexroboter ist es, Menschen nicht nur ein Sexobjekt zu geben, sondern auch eine Art Gesellschaft. Die Puppe kann reagieren und sich sogar Vorlieben und Fakten merken. Sie kann sich mit dem Internet verbinden und Antworten auf Fragen heraussuchen, die nicht eingespeichert sind. Diese Spracherkennung und -ausgabe funktioniert ganz ähnlich wie Apples Siri. 

Wer möchte, kann sogar den Charakter des Roboters bestimmen. Dadurch haben die Sexroboter einePersönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit, die insbesondere bei einsamen Menschen Ansprache finden.

Fazit – Braucht man bald keinen echten Partner mehr?

Ganz so unverwechselbar wie in Westworld und Co. sind die Sexroboter noch nicht. Gestik, Mimik, Sprachklang und Geräusche deuten immer noch auf den technischen Hintergrund hin. Unsere Technik ist noch nicht so weit, uns einen wirklich menschenechten Ersatz zu bieten. Dennoch ist der Sexroboter mit seiner Individualisierbarkeit und dem Reaktionsvermögen bereits ein reizvolles Objekt, das Menschen vielleicht noch nicht ersetzen, aber definitiv ergänzen kann.

Wer daran interessiert ist, sollte die Anbieter von Sexrobotern im Blick behalten. Die Entwickler arbeiten beständig daran, die Technik für immer realistischere Darstellungen zu entwickeln und machen schnell Fortschritte.

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