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LGBTIQ+ Reisen in Brasilien Zwischen kultureller Vielfalt und politischem Wandel

tb - 12.07.2025 - 12:00 Uhr
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Brasilien war in den letzten Jahren nicht unbedingt als sicherer Ort für LGBTIQ+-Reisende bekannt. Unter Präsident Jair Bolsonaro litt nicht nur die queere Community. Doch seit dem Amtsantritt von Luiz Inácio Lula da Silva im Jahr 2023 vollzieht sich eine politische und gesellschaftliche Wende. Also auf nach Rio de Janeiro, eine Stadt mit einer lebendigen LGBTIQ+-Szene. 

Ein Aufenthalt sollte mit einem Besuch im Copacabana Palace Hotel, das mittlerweile eine über 100-jährige Geschichte schreibt. Besonders nice: Die Nähe zur queeren Szene rund um die Copacabana, die seit jeher als schwulenfreundlicher Strand gilt. Hier wehen Pride-Fahnen, queere Pärchen genießen die Sonne, und Bars laden zu offenen Abenden ein.

Auch das Viertel Santa Teresa, mit seinen farbenfrohen Straßen und lokalen Galerien, spielt eine zentrale Rolle. Besonders das Museum Chácara do Céu und der queere Modeladen mit Namen The Paradise vermitteln, wie künstlerische und queere Sichtbarkeit in den Alltag integriert sind. Ein Street-Art-Mural mit Regenbogenfarben und der Aufschrift „Es ist ausdrücklich verboten, aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität zu diskriminieren“ verdeutlicht die progressive Haltung vieler Einheimischer – ein klares Zeichen für Besucherinnen und Besucher.

 

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Ein Höhepunkt für queere Reisende ist die jährlich stattfindende Pride-Parade in Rio de Janeiro. An diesem Tag verwandelt sich die Copacabana in eine bunte Feier der Vielfalt, bei der „trios elétricos“, mit Lautsprechern ausgestattete Lastwagen fahren den Strand entlang, begleitet von tanzenden und feiernden Menschenmengen.

Laut einer Studie identifizieren sich etwa 12 % der brasilianischen Bevölkerung als Teil der LGBTIQ+-Community. In Rio de Janeiro ist der Anteil sogar noch höher: Schätzungen zufolge gehören rund 14,3 % der Stadtbevölkerung zur queeren Community, was Rio zu einer der Städte mit dem höchsten Anteil an LGBTIQ+-Personen in Brasilien macht.

Mit der politischen Wende und einer wachsenden queeren Sichtbarkeit entwickelt sich Rio de Janeiro zunehmend zu einem attraktiven Reiseziel für LGBTIQ+-Personen, die Kultur, Strand und ein offenes gesellschaftliches Klima schätzen.

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