Superman gegen Superman Ist der neue Superman-Film zu "woke"? Das behauptet Ex-Superman-Darsteller Dean Cain und entfachte damit eine Debatte
Kampf der Giganten? Superman gegen Superman? So zumindest sieht es derzeit in Hollywood aus, wo Ex-Superman-Darsteller Dean Cain (58) jetzt lautstark gegen den neuen Superman-Film wettert, das Reboot sei schlicht „viel zu woke“. Damit löste der 58-Jährige eine Streitdebatte aus, die derzeit sowohl unter Film-Nerds wie auch innerhalb der queeren Community heiß diskutiert wird.
Ally und TV-Darsteller
Cain verkörperte vier Staffeln lang in insgesamt 88 Folgen Mitte der 1990er Jahre an der Seite von Teri Hatcher den stählernen Superhelden in der Serie „Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark“. Bis heute ist das TV-Format seine erfolgreichste Produktion, insgesamt war er in über 210 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Einem schwulem Publikum dürfte er durch den Film „Der Club der gebrochenen Herzen“ in besonderer Erinnerung geblieben sein, darin spielte er den Sehnsuchts-Kerl einer Gay-Clique in West-Hollywood unter der Regie von Greg Berlanti („You – du wirst mich lieben“). Ebenso in eine schwule Rolle schlüpfte er in „Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit“.
Berührungsängste mit der Gay-Community hatte Cain nie und setzt sich seit vielen Jahren für die Rechte von Homosexuellen ein. Der neue Superman ist ihm bei aller Bedeutung für die Szene trotzdem ein Dorn im Auge. „Wie woke will Hollywood diese Figur noch machen? Wie witzig wird Hollywood diese Figur noch machen? Wie sehr hat Disney sein Schneewittchen verändert? Warum wollen sie alle diese Charaktere plötzlich extrem verändern, nur um in der heutigen Zeit zu bestehen?“
Ein Superheld als Einwanderer
Besonders kritisch blickt Cain dabei offenbar auf die positive Darstellung beim Thema Einwanderung in die USA. Regisseur James Gunn hatte zudem vor kurzem gegenüber der Times erklärt, dass Supermans Reise die Geschichte eines Einwanderers widerspiegelt. „Superman stand schon immer für Wahrheit, Gerechtigkeit und den amerikanischen Weg. Der ‚American Way‘ ist einwandererfreundlich, ungeheuer einwandererfreundlich. Aber es gibt eben Regeln. Du kannst nicht herkommen und sagen: ´Ich will alle Regeln in Amerika abschaffen‘. Das funktioniert nicht. Ich denke, es war ein Fehler, zu sagen, dass es eine Sache der Einwanderer ist, und ich denke, es wird den Zahlen des Films schaden. Ich denke, es war ein Fehler, Superman in diese Debatten hineinzuziehen.“
In der Tat fallen die Kritiken zum Film bisher sehr unterschiedlich aus, während ein Drittel der Zuschauer Bestbewertungen vergibt, betrachtet ein weiteres Drittel den neuen Kinofilm als „Totalschaden“. Für die LGBTIQ+-Community hat die Geschichte rund um den Comic-Helden schon seit Jahrzehnten ähnlich wie die X-Men eine besondere Bedeutung – immer wieder wurden hier wie dort die Figuren mit ihren besonderen Fähigkeiten von dem Rest der Gesellschaft ausgestoßen, mussten um ihre Menschlichkeit kämpfen und dabei oftmals lange Zeit ein Doppelleben leben, um ihr wahres Ich vor der Welt zu verbergen – viele junge Schwule wie auch queere Personen konnten sich damit identifizieren und hegen daher eine besondere Verbindung zu den Superhelden ihrer Jugend.