Seine Familie wusste nichts Marco Strecker outet sich in „Promi Big Brother“ als schwul
Bekannt wurde Marco Strecker mit seinen Parodien aus dem Alltagsleben. Diese Woche zog er ins „Promi Big Brother“-Haus ein, nachdem er sich gegen neun weitere Online-Stars durchsetzte und bei einem Fan-Voting bei Joyn die begehrte Wildcard gewann. Mit seinen 21 Jahren ist er der Jüngste in der diesjährigen Staffel. Vor allem mit Matthias Mangiapane und Manuela Wisbeck, die beide offen homosexuell leben, konnte er hier über ein Thema sprechen, das er in der Öffentlichkeit – und auch vor weiten Teilen der eigenen Familie – noch nie erwähnte.
Angst vor Ablehnung
Strecker ist schwul. Doch leider haben viele Menschen in seinem alltäglichen Umfeld ein Problem damit. Viele empfinden Homosexualität wohl als „richtig eklig“. „Wenn jemand eine Vermutung hatte, habe ich mich geschämt“, so Strecker. Er hat unheimliche Angst davor, dass seine Liebsten ihn nicht annehmen können und sich von ihm entfernen. Dass er sein bisheriges Geheimnis gerade Millionen von Menschen offenbarte, war Strecker schmerzlich bewusst: „Ich hoffe natürlich, wenn ihr das jetzt seht, auch Papa, Oma, Tante und so, ihr es alle gut auffasst“, so Strecker später im Sprechzimmer. Er bereut den Schritt jedoch nicht: „Gerade durch Matthias und Manuela, ich war sehr überrascht, dass es mir mit meinem Outing so leicht viel. Klar Mama und die engsten Freunde wissen es, aber jetzt wissen es alle. Ich bin wirklich erleichtert.“
Zuspruch von anderen Promis
Die anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Containers machten Strecker Mut und bestärkten ihn in seiner Entscheidung. „Das zeugt von Stärke, dass du dich hier geöffnet hast“, so beispielsweise Dominik Stuckmann. Wisbeck teilte ihre eigenen Erfahrungen: „Ich habe mich auch spät geoutet. Du musst souverän damit umgehen und dazu stehen. Dann geht es für dich im Leben leichter. Es muss für dich selbstverständlich sein. Aber du musst für dich wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist.“
„Es ist so schlimm, dass er sich damit so schwertut. Das tut mir in der Seele weh“, so Wisbeck aufgewühlt im Sprechzimmer. Mangiapane denkt vor allem an die Zuschauenden. Er glaubt, dass Strecker „mit dem Outing heute vielen da draußen Mut gemacht hat“.
Über Marco Strecker
Auch wenn er als Content-Creator schon jahrelang vor der Kamera steht, hat Strecker bisher keinerlei TV-Erfahrung. 2015 startete er seinen YouTube-Kanal „itsofficialmarco“, den aktuell rund 400.000 Menschen abonniert haben. Später kamen weitere Plattformen hinzu, beispielsweise Instagram mit fast 600.000 Fans und TikTok, wo er mit seinen Sketches ganze 4,5 Millionen Menschen unterhält. Am liebsten parodiert Strecker Alltagssituationen und gängige Klischees, zum Beispiel in seiner Rubrik „Typisch Mütter“. Auch Lehrerinnen nimmt er mit Vorliebe auf die Schippe. Bemerkenswert daran ist, dass sich Strecker in der Öffentlichkeit dank seiner Social Anxiety tatsächlich oft nicht wohl fühlt.
Strecker lebt bei seinen Eltern im Allgäu. Seine Mutter Silvia ist ab und an in seinen Videos zu sehen und hat mit „iomarcosmum“ auch einen eigenen Instagram-Account. Er hat einen älteren Bruder namens Timo und eine ältere Schwester namens Jessica. Letztere ist selbst auf Instagram aktiv und hat drei Kinder, von denen Strecker manchmal zensierte Bilder postet. Neben seiner Familie hat der TikTok-Star auch einen vierbeinigen Begleiter namens Chico.
Als Strecker die Wildcard gewann, war die Freude groß. Doch im Reality-TV wollte der Content-Creator nicht nur lustig sein, sondern vor allem er selbst: „Promi Big Brother ist mein erstes Reality-Format. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet. Daher habe ich mir vorgenommen, einfach so zu sein, wie ich auch zu Hause bin. Egal was ist, ich werde nicht aufgeben.“